Montag, April 29, 2024
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Terror-Drohnen: EU-Kommission hat „Bedrohung im Blick“

Angesichts der rasanten technologischen Entwicklung von Drohnen warnt die EU-Kommission am Samstag vor deren Einsatz für „feindselige Akte“, denn laut einer Einschätzung von Experten können die Fluggeräte zu einer gefährlichen Waffe für Terroristen werden.

Der EU-Sicherheitskommissar aus Großbritannien, Julian King, hat gegenüber der „Welt am Sonntag“ diesbezüglich klar Stellung bezogen: „Drohnen werden immer leistungsstärker und smarter, was sie immer attraktiver macht für eine legitime Nutzung, aber auch für feindselige Akte.“

Seinen Angaben nach habe die EU-Kommission die „Bedrohung, wie sie heute erscheint und wie sie künftig aussehen wird, im Blick“.

„Wir unterstützen die EU-Mitgliedsländer dabei, Netzwerke für einen Informationsaustausch aufzubauen, das Engagement auf internationaler Ebene zu verstärken und finanzielle Mittel für Projekte bereitzustellen, die der Abwehr einer Bedrohung durch Drohnen dienen“, so King.

Ganz konkrete Hinweise auf Gefahren gab es zum Beispiel schon aus Russland. Bei der dortigen Fußballweltmeisterschaft im vergangenen Sommer waren russischen Sicherheitsbehörden zufolge Terroranschläge mit Drohnen geplant gewesen. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat laut seinem Chef Alexander Bortnikow während der WM Terroranschläge, bei denen Terroristen geplant hätten, ausländische Fans mit Drohnen anzugreifen, vereitelt. Sieben Gruppen mit entsprechenden Vorhaben seien identifiziert worden.

Bortnikow sagte damals auch, dass solche Versuche nicht nur während der Fußballweltmeisterschaft selbst, sondern auch bei der Vorbereitung von anderen „politischen und Sport-Massenveranstaltungen“ unternommen worden seien.     

In Russland, der EU und auch anderswo wird schon seit langem vor Gefahren an großen Flughäfengewarnt.

So hatte zum Beispiel ein Drohnen-Alarm Anfang des Jahres den Flugverkehr am Londoner Flughafen Heathrow vorübergehend lahm gelegt. Wegen einer mutmaßlichen Drohnensichtung mussten mehrere Abflüge ausgesetzt werden. Nach diesem Vorfall investierte der Flughafen in eine Drohnenabwehr-Technologie.

Im März hieß es von Seiten des Bundesinnenministeriums zu der Drohnen-Problematik: „Terroristische Gruppierungen und auch Einzeltäter zeigen weiterhin ein hohes Maß an Entschlossenheit, den zivilen Luftverkehr anzugreifen.“ Die Bundespolizei forderte damals, dem missbräuchlichen Einsatz von Drohnen – sei es als fliegender Sprengsatz oder nur als störendes Spielzeug – müsse entschieden entgegengetreten werden.

Um Störungen des Flugbetriebs an Flughäfen zu minimieren, werden derzeit die Regeln für Drohnen europaweit vereinheitlicht. Die zuständige Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) in Köln publizierte im Juni Bestimmungen, die bis Juni 2020 in nationales Recht überführt werden müssen. Neben technischen Anforderungen enthält das Schreiben Standards für den sicheren Betrieb. Eine Drohne soll der Mitteilung zufolge zudem identifizierbar sein, „damit die Behörden eine einzelne Drohne nachverfolgen können, wenn dies nötig ist“.

awm/ae/dpa

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