Montag, April 29, 2024
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»Verschwörungstheoretiker« und ihr Ruf

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Fast schon inflationär bedienen sich inzwischen etablierte Massenmedien des Begriffs „Verschwörungstheoretiker“, wenn es gilt, nicht genehme Meinungen in ein schlechtes Licht zu rücken.Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3)

Sei es das

Phänomen der Dresdner Pegida-Demonstrationen oder Kritik an der momentan vorherrschenden Theorie zum Klimawandel, der Vorwurf „Verschwörungstheoretiker“ scheint inzwischen den Totschlagargumenten „Antisemit“ und „Ausländerfeind“ den Rang abgelaufen zu haben. Es ist nicht nur perfide, dass ein Anzweifeln einer Regierungsmeinung damit nach sich zieht, dass der Kritiker pauschal mit Spinnern gleichgesetzt wird, die an Ufos und ähnliches glauben. Der Gesellschaft wird langfristig auch jegliche Diskussionsgrundlage entzogen, wenn nicht genehme Meinungen zu pathologischen Erscheinungen abqualifiziert werden.

Britische Psychologen von der University of Kent haben nun versucht, wissenschaftlich fundiert herauszufinden, inwiefern sich sogenannte Verschwörungstheoretiker von Verfechtern der offiziellen Sichtweise unterscheiden. Untersucht wurden dazu Leserkommentare auf den Internetseiten der vier großen englischsprachigen Nachrichtenseiten ABC, CNN, „Independent“ und „Daily Mail“ zu den Anschlägen vom 11. September 2001. Das Resultat hat die Forscher nach eigenen Angaben einigermaßen überrascht.

Offenbar bringen „verschwörungstheoretische“ Kommentare von Lesern zum Ausdruck, was in der Bevölkerung mittlerweile als allgemeine Weisheit gilt. Auf einen Kommentar, der die offizielle Lesart stützte, kamen zwei Kommentare, die als „verschwörungstheoretisch“ eingeordnet werden konnten. Dabei reagierten Anhänger der offiziellen Version auf die Kommentare anders Denkender oftmals verärgert, angewidert oder aggressiv. Dahinter vermuten die Forscher Frustration darüber, dass die Aussagen der alteingesessenen Leitmedien nicht mehr akzeptiert werden. Im Verschwinden ist damit auch eine komfortable Position, denn wer die offizielle Norm vertritt, muss sie nicht erklären.

„Verschwörungstheoretiker“ hingegen standen abweichenden Theorien oftmals offen gegenüber. Dabei herrscht der Grundtenor vor: Ich kenne die Wahrheit nicht, ich zweifele lediglich die offizielle Version der Regierung an. Anhänger der offiziellen Version hielten diese dagegen oftmals für unanfechtbar wahr.

Denjenigen, die abweichende Meinungen schnell mit dem Begriff „Verschwörungstheorie“ abbügeln, dürfte in den seltensten Fällen bewusst sein, dass sie eigentlich einem Propagandainstrument der CIA auf den Leim gehen. Seinen Ursprung hat die systematische Verwendung des Begriffs „Conspiracy Theory“ in dem Versuch des US-Geheimdienstes, kritische Meinungen zum Mord an John F. Kennedy in der Öffentlichkeit als Spinnerei abzutun. Der Politikwissenschaftler Lance deHaven-Smith schätzt das Lächerlichmachen von Menschen, welche die offizielle Version einer Regierung anzweifeln, inzwischen als eine der erfolgreichsten Propaganda-Initiativen aller Zeiten ein.

Abzuwarten bleibt, ob der inflationäre Gebrauch diese propagandistische Allzweckwaffe nicht zunehmend abstumpfen lässt.

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