Montag, April 29, 2024
StartZARONEWS PresseAgenturWegen Lehrermangel: Siebtklässler sollen Grundschüler unterrichten

Wegen Lehrermangel: Siebtklässler sollen Grundschüler unterrichten

Sachsen-Anhalt/Dabrun – Wegen eklatanten Lehrmangels sollen Grundschüler im sachsen-anhaltischem Dabrun von Siebtklässlern unterrichtet werden.

Die Grundschule in Dabrun, einem Ortsteil von Kemberg hatte in der vergangenen Woche bereits wegen Erkrankung der Lehrkräfte einige Tage schließen müssen. Aktuell erhalten die 72 Schüler Ersatzunterricht von Vertretungslehrern.

Wie die Eltern berichten, sei das aber nur die Spitze des immer unerträglicher werdenden Zustandes. Drei Lehrer seien für vier Klassen verantwortlich. Die zweite Klasse werde eigentlich gar nicht beschult, sondern nur betreut. Zudem finden keine Elternversammlungen statt, über die Unterrichtsleistungen der Kinder werden die Eltern nicht unterrichtet.

Aktuell werden die Grundschüler von einem Vertretungslehrer des nahe gelegenen Gymnasiums betreut. Hinzukommen sollen außerdem Gymnasiasten der siebten Klasse, die unter Aufsicht von Lehrern den Grundschülern in Dabrun „etwas beibringen“ sollen.

Eltern haben bereits mehrfach das Schulamt gebeten, sich der untragbaren Situation anzunehmen. Wie der Focus berichtet, könne man in der Pressestelle des Schulamtes das Wort „Dabrun“ schon nicht mehr hören. Ein Sprecher des Amtes deklariert das staatliche Totalversagen als „unglückliche Häufung von Krankheitsfällen“.

Das Konzept, dass drei Lehrer für vier Klassen zuständig sind, sei an vielen Schulen nicht unbedingt ein Problem, so das Schulamt weiter. Es gebe den politischen Willen, Kleinstschulen, wie die in Dabrun, zu erhalten. Jahrgangsübergreifender Unterricht sei deshalb bei solchen Schulen durchaus gang und gäbe. Manche Eltern hätten allerdings Probleme mit diesem Modell, so die zynische Bemerkung eines staatlich verwalteten Bildungssystems. (SB)

@jouwatch

Quelle!: #zaronews

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