Freitag, April 19, 2024
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Weibliche Genitalverstümmelung wird in Sudan verboten

Der Sudan hat die Genitalverstümmelung von Frauen verboten. Der Souveräne Rat hat ein entsprechendes Gesetzt ratifiziert, welches die gewaltsame Praxis unter Strafe stellt. Etwa neun von zehn Frauen im Sudan mussten bisher dieses Ritual über sich ergehen lassen.

Demnach können Täter zu bis zu drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe verurteilt werden. Verantwortlichen Krankenhäusern und anderen Einrichtungen droht die Schließung. Die Regierung hatte bereits im Mai einer entsprechenden Änderung des Strafrechts zugestimmt. Der Souveräne Rat aus Vertretern des Militärs und der Zivilgesellschaft leitet eine gut dreijährige politische Übergangsphase in dem afrikanischen Staat.

Das Justizministerium erklärte in seiner Stellungnahme, die uralte Praxis untergrabe die Würde  der Frauen. Im Sudan sind laut den Vereinten Nationen noch immer knapp neun von zehn Mädchen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen.

Bei der extremsten Form dieser Praxis werden die Schamlippen und die Klitoris herausgeschnitten, oft ohne Betäubung und unter unhygienischen Umständen. Der Eingriff kann zu zahlreichen physischen, psychischen und sexuellen Problemen führen und im schlimmsten Fall zum Tod.

Weltweit sollen derzeit 200 Millionen Mädchen und Frauen von dieser Praxis betroffen sein. Sie ist in vielen Staaten in Afrika, im Nahen Osten und etwa in Indonesien in Asien verbreitet. In Ländern wie Somalia, Guinea und Dschibuti werden nach Angaben des Uno-Kinderhilfswerks Unicef sogar mehr als 90 Prozent der Mädchen beschnitten. 

mka/gs

Quelle!:

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