Samstag, April 27, 2024
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Weltärztebund-Chef fordert Corona-Impfpflicht

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich für eine Impfpflicht gegen das Coronavirus ausgesprochen.

„Ich war für die Impflicht bei Masern. Ich bin auch hier für eine Impfpflicht”, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Mittwoch.

Montgomery forderte, die deutsche Regierung müsse mit gesetzlichen Maßnahmen dafür sorgen, „dass nicht derjenige als Erster geimpft wird, der am meisten dafür zahlt”.

„Als Erstes müssen die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und die Mitarbeiter in den Kliniken geimpft werden. Ich fürchte aber, dass auch hierzulande ein Schwarzmarkt entstehen wird.”

Dazu komme ein anderes Problem, sagte Montgomery – nämlich Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen: „Infizieren sie sich, sind sie eine Gefahr für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. Wir müssen deshalb möglichst viele Menschen impfen.”

Versagen bei Altenpflege

Beim Schutz älterer Menschen sieht Montgomery indes Nachholbedarf. „In der Altenpflege haben die Schutzkonzepte komplett versagt. Sowohl beim Personal als auch bei den Besuchern”, sagte der Chef des Weltärztebundes den Zeitungen. Das müsse sich künftig bessern.

„Die Politik hat lange Zeit nur daran gedacht, dass wir Masken und Kittel für die Krankenhäuser brauchen. Kein Mensch hat an die Altenpflege gedacht”, kritisierte er. Die Hauptlast sieht er nun bei den Gesundheitsämtern, die neue Fälle registrieren, Kontakte nachverfolgen und Quarantänemaßnahmen verhängen müssten.

Die Bundesregierung hatte am Montag erneut betont, dass sie eine künftige Corona-Schutzimpfung nicht zur Pflicht machen will: „Es wird keine Impfpflicht gegen das Coronavirus geben”, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer.

Noch existiert kein solcher Impfstoff. Weltweit gibt es laut dem Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa) aber mehr als 120 Impfstoffprojekte. Ob ein Impfstoff noch in diesem Jahr auf den Markt gebracht werden kann, gilt als fraglich.

msch/dpa

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