Gesundheitsexperten auf Mallorca haben empört auf den Vorwurf des SPD-Politikers Karl Lauterbach reagiert und haben laut der „Mallorca Zeitung“ die Behauptungen des Abgeordneten zurückgewiesen, wonach bei den Angaben zu Corona auf der Urlauberinsel getrickst werde.„Wir sind hier schließlich nicht in einer Bananenrepublik, sondern in einem ernsthaft und professionell geführten Land“, sagte der spanische Gesundheitsexperte Joan Carles March am Freitag der „Mallorca Zeitung“. Auch Antoni Oliver, Chefbiologe des Landeskrankenhauses Son Espases in Palma, in dem die Virenproben der Balearen analysiert werden, verteidigte sich: „Fakten sind Fakten, das ist schon empörend, wenn sie anders dargestellt werden.“Lauterbach hatte die Berichte in Zweifel gezogen, wonach auf Mallorca die brasilianische Corona-Variante P1 nicht gefunden worden sei. „Da wird auch noch getrickst, ich glaube da kein Wort. Ich glaube, dass die mittlerweile längst P1 haben. Und ich glaube auch den Fallzahlen nicht“, sagte er am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Maybrit illner“, ohne Belege vorzulegen.Gesundheitsexperte March zeigte sich verständnisvoll. Er könne zwar nachvollziehen, dass in Deutschland gerade die Nerven blank lägen – nicht zuletzt wegen der hohen Corona-Werte. „Trotzdem sollte man versuchen, diese Themen rational zu betrachten“, sagte er der „Mallorca Zeitung“.„Die Balearen gehörten March zufolge spanienweit zu den Regionen, bei denen die Nachverfolgung der Infektionsketten und die Analyse der Daten am besten funktioniere. Die Inzidenz liegt derzeit stabil bei etwa 30. In Deutschland steigt dieser Wert zurzeit täglich und lag am Freitag bei 119, wie das Robert Koch-Institut mitteilt.
„Wir sind keine Bananenrepublik“ – Mallorca empört über Lauterbachs Vorwürfe
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