Donnerstag, Mai 2, 2024
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Wird Iran zum nächsten Syrien? – Ein Blick aus Teheran

Seit Tagen toben im Iran teils gewaltsame Proteste – zahlreiche Menschen, darunter auch ein Sicherheitsbeamter, sind bereits diesen Ausschreitungen zum Opfer gefallen. Nun hat der Sputnik-Experte in Teheran Emad Abshenass auf eine Reihe von Besonderheiten der Proteste in dem Land hingewiesen.

Die Ausschreitungen im Iran nehmen immer umfangreichere Formen an. Mittlerweile wird Schusswaffengebrauch sowohl von Demonstranten gegen die Polizei als auch von Sicherheitskräften gegen radikale Protestierende gemeldet.

Gleichzeitig verweisen sowohl die iranische Regierung als auch einige russische Beobachter auf einen sichtbaren Faktor des Einflusses von außen bei den Demonstrationen.

Der Sputnik-Experte Abshenass weist derweil auf fünf Besonderheiten der Ausschreitungen im Iran hin:

1. Die „alltäglichen Forderungen“, mit denen die Proteste begonnen hätten, seien im Weiteren zunehmend politisiert worden. Die Lenkung der Proteste hätten also längst politische Oppositionskräfte übernommen.

2. Die Unzufriedenheit mit den wirtschaftlichen Zuständen im Land gebe es, und sie sei ein objektives Ergebnis der wirtschaftlichen Situation im Land.

Dies abzustreiten wäre „eine Dummheit“.

Dennoch seien die wirtschaftlichen Missstände auch ein Ergebnis der harten Sanktionen des Westens gegen das Land. Einige einseitige Sanktionen der USA würden zudem immer noch aufrechterhalten werden. Der letzte Ausdruck dessen wären beispielsweise die von der Regierung unter Präsident Donald Trump verhängten Visaverbote für iranische Bürger.

3. Einige Experten würden die heutige Situation im Iran mit den Anfängen der Krise in Syrien vergleichen, wo die teils von außen initiierten Proteste bald zum Entstehen von Terroristenhochburgen in dem Land geführt hätten. Doch hierzu gebe es entscheidende Unterschiede bei den jetzigen Protesten.

Im heutigen Iran gebe es keine Anzeichen für die Anwesenheit von ausländischen Terroristen im Land. Die Grenzen seien gut gegen ein Einsickern von Dschihadisten gesichert.

4. Wenn die Protestierenden ein Ende der Islamischen Republik herbeiführen wollten, was könnten sie stattdessen anbieten? Die Antwort darauf sei unklar, weil es bislang auch keine Aufrufe gebe, das bestehende Staatssystem abzuschaffen.

5. Der Oberste Religionsführer, Ajatollah Chamenei, zeige ähnlich wie der syrische Präsident Baschar al-Assad einen unbegrenzten Einsatz für die Interessen seines Landes.

In den letzten Jahrzenten habe er die Welt gelehrt, den Iran als eine der stabilsten Mächte in der Region und der Welt wahrzunehmen.

Es sei daher absolut kurzsichtig anzunehmen, dass Chamenei angesichts der Proteste „zittern“ oder sich von Provokationen verwirren lassen werde. Denn das, was heute in dem Land passiere, sei nichts anderes als Provokationen von Gegnern der Islamischen Republik Iran.

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