Freitag, April 26, 2024
StartSportAthletikCDU-Kasper löst Sexismus-Alarm aus: Stadt tauscht Plakate für Leichtathletik-WM aus

CDU-Kasper löst Sexismus-Alarm aus: Stadt tauscht Plakate für Leichtathletik-WM aus

NRW/Düsseldorf – Die Werbung für die hochkarätige IAAF World Indoor Tour in Düsseldorf, die die amtierenden Hallenweltmeisterin im Stabhochsprung, Sandi Morris, von hinten in Wettkampfkleidung zeigt, geht CDU-Politiker Stefan Wiedon zu weit. Er drückt den  Sexismus-Alarm-Button. Nun wird das Plakat ausgetauscht. 

Der hysterische Aufschrei wurde von Stefan Wiedon, seines Zeichens ehemaliger CDU-Landtagsabgeordneter und Stadtrat in Düsseldorf sowie Sportlehrer, gestartet. Die Athletin würde auf ihr Hinterteil reduziert, so die Sorge des 52-jährigen CDU-Provinzlers. In Kombination mit dem Slogan ,Finale oho‘ verleite das  – mutmaßlich jedoch nur im Köpfchen von Wiedon – zu einer Fehlinterpretation und sei „grenzüberschreitend“.

„Ja es zeigt meine Hinterseite, aber Sexismus liegt hier nicht vor“

Die städtische Tochter D-Live entwarf laut der Bild-Zeitung die Werbung für die Sportveranstaltung, die im Februar in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt stattfinden soll. Mutmaßlich allein schon vom Wort „Sexismus“ maximal verschreckt, kündigte D-Live Prokurist Martin Ammermann an, das vom CDU-Mann angemahnte und somit jetzt „umstrittene“ Platkat auszutauschen. Die Werbemotive seien im Team, das zur Hälfte von Frauen und Männer bestehe, besprochen worden und „Irritationen“ über die Motive seien nicht wahr genommen worden, so D-Live gegenüber Bild.

Aber da ein kleiner CDU-Funktionär den großen Sexismus wittert, wird die Stabhochspringerin Sandi Morris auf den 16 Großflächenplakatwänden nun durch Kugelstoßer Tomáš Stanek ersetzt. Bleibt nur zu hoffen, dass jetzt nicht die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt um die Ecke biegt und Wiedons mutigen Anti-Sexismuskampf lahm legt.

Die Sportlerin selbst stört die Werbekampagne übrigens nicht: „Damit gibt es kein Problem, das ist eine ganz normale Situation. Ja es zeigt meine Hinterseite, aber Sexismus liegt hier nicht vor“, teilte Sandi Morris auf Anfrage der NRZ, die ebenfalls ganz klar „Sexismus“ hinter der Bezahlschranke erkannt haben will, mit.

„Ihr verklemmten Sittenwächter“

Das ist doch ein schnuckeliger Hintern, ihr verklemmten Sittenwächter“, so ein NRZ-Kommentator der feststellt: „Es kann einfach nicht anders sein, dass irgendwelche verklemmten Menschen, weiblich und männlich, nichts anderes zu tun haben, als täglich, nein minütlich die ganze Welt auf den Kopf zu stellen, um bloß irgendein kleines unverhülltes Stückchen Haut zu finden, an dem sie sich aufgeilen können, um es anzuprangern. Man kann sich doch über diese Menschen nur nach kaputtlachen, die in nahezu Allem Sexismus sehen. Wie krank seid ihr eigentlich in der Birne. Dieser ganze Femendreck geht in meinem Bekanntenkreis sogar der Mehrheit der Frauen auf den Geist. Geht doch dorthin, wo man sich ganzkörperlich verhüllen muss und habt Freude an eurem vergurten Leben„.

Die Journalistin und Autorin Birgit Kelle findet für soviel Blödsinn ebenfalls passende Worte und schreibt auf Facebook:

„And the winner is: Ich gratuliere dem CDU Stadtrat Stefan Wiedon, dass er den knackigen Hintern der Spitzensportlerin Sandi Morris nun gegen die 100 Kilo Lebengewicht des Kugelstoßers Tomas Stanek austauschen ließ. Das vergoldete Keuschheitshüterli geht damit kurz vor Jahresende sicher in die Landeshauptstadt NRW. Bestimmt findet sich jemand vom Frauenrat, um den Preis zu überreichen“. (SB)

@jouwatch

Quelle!: #zaronews

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »