Sonntag, Mai 5, 2024
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Blinder Mann wegen fehlendem Impfausweis an Weihnachten aus Zug verwiesen

Ein nahezu blinder Mann aus Rostock war an Heiligabend mit dem Zug nach Stralsund zu seiner Familie unterwegs. Weil er aber seinen Impfnachweis zu Hause vergessen hatte, musste der Rostocker den Zug verlassen. Über den Vorfall berichtete die „Ostsee-Zeitung“ (OZ).Demnach hätte ein Mitarbeiter der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) die Einhaltung der 3G-Regel in dem Zug kontrolliert und den Mann, der keinen Impfausweis bei sich hatte, daraufhin aufgefordert, den Zug umgehend zu verlassen. Der Mann habe dann seinen Schwerbehindertenausweis gezeigt und versucht, die Situation zu erklären.„Er (der Kontrolleur – Anm. d. Red.) war sehr unfreundlich. Ein vernünftiges Gespräch war nicht möglich“, so der Schwerbehinderte.Normalerweise sei er auf eine Begleitperson angewiesen, betonte der Mann. „Aber im Zug von A nach B fahren, geht auch schon noch allein.“

Der Mann habe dann in Ribnitz aussteigen, dort einen Test machen und dann mit einem späteren Zug die Fahrt fortsetzen müssen. Dabei ist der Rostocker nach eigenen Angaben Ende vergangenen Jahres mit dem Coronavirus infiziert worden und ist mittlerweile zweimal geimpft.

ODEG: Zugbegleiter hat richtig gehandelt

Die Stieftochter des Betroffenen habe sich aufgrund des „herzlosen Verhaltens“ bei der ODEG beschwert. Ein Unternehmenssprecher der ODEG erklärte der Ostsee-Zeitung, dass der Mitarbeiter richtig gehandelt habe. Man habe zwar Verständnis für die Situation des sehbehinderten Mannes, aber das Personal sei aufgrund der behördlichen Anweisungen angehalten, sich die 3G-Nachweise vorzeigen zu lassen und entsprechend zu handeln, wenn diese nicht vorhanden seien.„Ich verstehe die Aufregung. Aber es war eine prekäre Situation. Und es gibt nun mal eine behördliche Anordnung, nach der wir verpflichtet sind, das Vorhandensein eines 3G-Nachweises zu kontrollieren und bei Verstößen entsprechend zu handeln“, sagte der Sprecher.„Es sind blöde Zeiten – für uns alle – auch für unsere Servicemitarbeiter, die nicht selten auch angefeindet werden.“

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