Sonntag, April 28, 2024
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Darum sind Sanktionen gegen Russland für USA und EU ein selbstverschuldetes Desaster – Experten

Wirtschaftsexperten liefern erste Einschätzungen dazu, wie sich die Sanktionen der USA und der EU gegen Russland, die wegen des Sondereinsatzes Moskaus zum Schutz der Donbass-Region am Donnerstag verhängt wurden, auf die Weltwirtschaft auswirken könnten.Laut dem Marktforscher und Trader Alex Krainer sind diese Sanktionen in ihrer Kurzsichtigkeit geradezu erdrückend. Sie würden sich sehr nachteilig nicht nur auf die Energiepreise auswirken, sondern auch auf die Lebensmittelpreise, findet Krainer. Dadurch werde sich die Wirtschaftskrise in Europa, die bereits derzeit zu verzeichnen sei, auch weiter verschärfen.„Die Sanktionen werden den Inflationsdruck in den westlichen Volkswirtschaften erhöhen. Das wird nicht nur Russland schaden, sondern auch Erwerbstätigen in Westeuropa und den Vereinigten Staaten, und insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen, die der wichtigste Wirtschaftsmotor sind“, so Krainer.

Der Beschluss Deutschlands, die Zertifizierung der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 auf Eis zu legen, sei auch ein massives Problem für Europa, weil die europäischen Erdgasreserven auf einem Rekordtief seien, so der Ökonom. Russisches Gas sei entscheidend für die Beheizung der europäischen Haushalte und der europäischen Industrie. Vor allem die Lebensmittelversorgung und die Lebensmittelproduktion könnten darunter leiden:

„Erdgas ist eine der wichtigsten Komponenten für die Herstellung von Düngemitteln. Und das wird sich unweigerlich auf die Lebensmittelpreise auswirken“, erklärte Krainer.Dem Wirtschaftsexperten zufolge haben Washington und Brüssel in Zusammenhang mit den verhängten restriktiven Maßnahmen bereits einen Rückschlag erlitten. Krainer weist vornehmlich darauf hin, dass die Ölhändler offenbar Schwierigkeiten hätten, Ölladungen aus Russland zu finanzieren, was normalerweise mit Hilfe von Akkreditiven geschehe.„Mindestens vier große Ölhändler haben berichtet, dass die Banken diese Akkreditive nicht garantieren würden. Wir haben auch von Schiffsgesellschaften erfahren, dass sie keine Ölladungen aus Russland transportieren werden. Das ist zwar nicht offiziell, wird aber offenbar so gehandhabt.“

Auch der britische Wissenschaftler und politische Ökonom Rodney Atkinson geht davon aus, dass die Weltwirtschaft nach den Corona-Lockdowns sehr anfällig sei, so dass ein Handelsembargo gegen Russland nichts anderes als ein selbstverschuldetes Desaster wäre. Die Gefahren für den Westen bei ernsthaften Gegensanktionen Russlands wären verheerend, so Atkinson.„Deutschland ohne Gas und Exportmärkte, die USA und der Westen im Allgemeinen, ohne kritische Mineralien und Gase, die in der Chipherstellung verwendet werden, Titan, das im Flugzeugbau eingesetzt wird, und Palladiumlieferungen aus Russland. Die Autoindustrie ist besonders anfällig für Exportbeschränkungen und weitere Probleme bei der Chipherstellung.“Am Donnerstag hatten die USA und die EU Sanktionen gegen Schlüsselsektoren der russischen Wirtschaft, die Ausfuhrkontrolle und -finanzierung, die Visapolitik, Güter mit doppeltem Verwendungszweck und russische Einzelpersonen wegen der Sonderoperation Moskaus zum Schutz der Donbass-Region verhängt.

Im Januar 2022 ist die jährliche Inflationsrate in den USA auf 7,5 Prozent angestiegen und hat damit den höchsten Stand seit Februar 1982 erreicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hatte die Inflationsrate in Deutschland im Dezember mit 5,3 Prozent den höchsten Wert seit fast 30 Jahren erreicht. Im Januar lag sie bei 4,9 Prozent.

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