Mittwoch, Mai 1, 2024
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Nach Impfstoff-Aussagen: Lauterbach in Kritik der Ärzte-Verbände

Die jüngsten Aussagen des neuen Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) über einen vermeintlichen Mangel an den von den Deutschen besonders beliebten Biontech-Impfstoff haben Kritik unter den Ärzteverbänden ausgelöst.Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, bemängelte vor allem, wie Lauterbach den drohenden Impfstoffmangel kommuniziere. „Die einen bekommen Angst, dass sie nicht mehr geboostert werden können“, sagte Weigeldt am Donnerstag der Funke-Mediengruppe. Zudem helfe es der Kampagne nicht, denn:

„Die anderen nehmen Abstand von der Impfung, weil sie das Gefühl haben, es bringt nichts, sich darum zu bemühen.“Ärztepräsident Klaus Reinhardt schlug im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Donnerstag vor, die Beschaffung und Verteilung von Impfstoffen auf den neuen Krisenstab im Kanzleramt zu übertragen. „Entscheidend ist nicht, was in den Bestellbüchern steht, sondern was am Ende bei den Ärztinnen und Ärzten vor Ort ankommt“, mahnte Reinhardt.

„Unabhängig von der Frage nach den Verantwortlichkeiten muss man feststellen, dass wieder ein erhebliches Logistikversagen vorliegt.“Der Sozialverband VDK forderte in diesem Zusammenhang, bei einem absehbaren Mangel an Impfstoffen jetzt schon Risikogruppen bei der Booster-Impfung vorzuziehen. Laut seiner Präsidentin Verena Bentele warteten noch immer viele alte und andere gefährdete Menschen auf einen Termin für eine Impfauffrischung. In einem Gespräch mit der „Funke“-Mediengruppe bezeichnte sie die Situation für Risikogruppen als „lebensgefährlich“ und forderte ein einheitliches, abgestimmtes Vorgehen von Bund und Ländern.

Am Mittwochabend hatte der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im ZDF gesagt, dass der Biontech-Impfstoff bereits derzeit knapp bemessen sei. Deshalb wolle er sich jetzt in Osteuropa um Nachschub kümmern. Der SPD-Politiker betonte, die Mitteilung über Impfstoffknappheit sei kein Vorwurf gegen Vorgänger Jens Spahn (CDU).

In den CDU-Reihen wurden Lauterbachs Aussagen jedoch als solche wahrgenommen. Der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Tino Sorge, bezeichnete diese Äußerungen als „durchsichtiges politisches Manöver“, um die SPD von der Großen Koalition abzusetzen und mit einer Kampagne gegen dessen alten Partner zu starten. „Karl Lauterbach ruft Feuer, um dann Feuerwehr zu spielen – obwohl er weiß, dass es gar nicht brennt“, führt die DPA seine Worte an.

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