Donnerstag, Mai 2, 2024
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Polnischer Soldat spricht über Tötung von Flüchtlingshelfern an Grenze zu Belarus

Nach Worten eines aus Polen nach Belarus übergelaufenen Soldaten sind an der polnischen Außengrenze vor seinen Augen zwei Flüchtlingshelfer von polnischen Grenzschützern getötet worden.Der 25-jährige Emil Czeczko war nach eigener Darstellung einer Einheit des polnischen Militärs unterstellt, die an die Grenze zu Belarus zum Schutz vor dem Andrang der Flüchtlinge aus dem Nahen Osten verlegt worden war. Belarussischen Angaben zufolge wurde der Pole am gestrigen Donnerstag von einem belarussischen Trupp in der Nähe der Grenze aufgegriffen. Da er mit der Flüchtlingspolitik und dem Umgang seiner Regierung mit den Flüchtlingen nicht einverstanden sei, habe er in Belarus politisches Asyl beantragt.In einem Interview mit dem Fernsehsender „Belarus 1“ am heutigen Freitag gab der Soldat an, zwei Mal Zeuge dessen gewesen zu sein, wie polnische Grenzschützer an der Grenze zu Belarus Flüchtlingshelfer erschossen hätten. „Ich habe mindestens zwei solche Situationen gesehen“, sagte Czeczko. Er bejahte die Frage, ob es sich dabei um zwei polnische Flüchtlingshelfer gehandelt habe. Er habe es mit seinen eigenen Augen gesehen: „Als ein Helfer kam und fragte ‚Wo bringt ihr sie hin‘, da schoss ihm der Grenzschützer einfach in den Kopf.“

Minsk spricht von Gewalt auf polnischer Seite

Der belarussische Grenzschutz mahnte mehrfach, dass es an der Grenze zwischen Polen und Belarus von polnischer Seite wiederholt zu Gewalt gegen Flüchtlinge komme, die sich dort vor Monaten versammelt hatten. Neben dem Einsatz von Schockgranaten machten die polnischen Einsatzkräfte auch übermäßigen Gebrauch von Reizgas. Weil dadurch Flüchtlinge auf belarussischer Seiter zum Teil schwer verletzt wurden, ermitteln belarussische Strafverfolger, um das Vorgehen der polnischen Einsatzkräfte aufzuklären.

Während die Behörden in Belarus das Schweigen der EU zu der übermäßigen Gewalt der polnischen Einsatzkräfte kritisieren, beschuldigt die Europäische Union die Regierung in Minsk, die Flüchtlingskrise absichtlich ausgelöst zu haben.Präsident Lukaschenko hat die Verantwortung für die Krise zwar von sich gewiesen, erklärte aber, die Flüchtlinge auf ihrem Weg in die Europäische Union nicht aufhalten zu können. Aufgrund der EU-Sanktionen fehlten seinem Land die dafür nötigen Kräfte und Mittel. Dennoch haben belarussische Behörden am Grenzübergang Brusgi / Kuznica ein Logistikzentrum in eine Flüchtlingsunterkunft umgewidmet, während auf polnischer Seite vermehrt sogenannte Push-Backs unternommen werden.

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