Donnerstag, Mai 2, 2024
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Zum Jahrestag der Wannsee-Konferenz: Baerbock bekennt Mitschuld des Außenamtes an Leiden der Juden

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat zum 80. Jahrestag der sogenannten „Wannsee-Konferenz“ die Mitverantwortung ihres Ressorts am Mord an den Juden durch die Nazis eingeräumt. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die auf der Webseite des Auswärtigen Amts am Donnerstag erschien.„Wir werden nie vergessen, was Deutschland ihnen angetan hat. An ihrem Leid tragen auch Beamtinnen und Beamte des Auswärtigen Amts Schuld, die sich in den Dienst von Verbrechen und Völkermord des Nazi-Regimes gestellt haben“, lautet die Mitteilung. Denn sie seien damit zu willfährigen Helferinnen und Helfern des Unrechts geworden.„Dieses Kapitel der Geschichte muss uns ein Ansporn sein: Nie wieder darf so etwas geschehen.“

„Wer im Staatsdienst Verantwortung trägt, muss zuallererst dem Recht und der Menschlichkeit verpflichtet sein, nicht der Macht“, so Baerbock weiter. Die kritische Auseinandersetzung mit der Rolle des Außendienstes während des Nationalsozialismus sei deshalb fester Bestandteil der Ausbildung im Ressort.„Wir sensibilisieren zusätzlich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Ausbildung noch stärker dafür, Antisemitismus zu erkennen und aktiv zu werden, wenn sie ihm begegnen. Am Internationalen Holocaust-Gedenktag des 27. Januars werden fortan alle Mitarbeitenden weltweit daran erinnert.“Die Wannsee-Konferenz gilt als eines der Schlüsseldaten des Holocaust. Auf dem Treffen am 20. Januar 1942 in einer Villa am Berliner Wannsee hatten hohe NS-Funktionäre Mittel und Wege für die „Endlösung der Judenfrage“ festgelegt, was zu einer systematischen Ermordung von bis zu elf Millionen Juden in Europa führte.

Mit UN-Resolution gegen Holocaust-Leugnung vorgehen

Angesichts des traurigen Jahrestags wollen Deutschland und Israel an diesem Donnerstag bei den Vereinten Nationen gemeinsam eine Resolution anstoßen, um der Leugnung und Trivialisierung des Holocausts entgegenzuwirken.

Sie seien mittlerweile nicht nur unter politischen Radikalen verbreitet, sondern ein gesellschaftliches und internationales Phänomen, argumentieren die deutsche Botschafterin in Israel, Susanne Wasum-Rainer, und der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, in einem Gastbeitrag für den „Tagesspiegel“ am Donnerstag.

In dem Artikel rufen die beiden Diplomaten die politisch Verantwortlichen weltweit auf, den Vorstoß zu unterstützen.„Diese Resolution soll ein Zeichen der Hoffnung und der Inspiration für alle Staaten und Gesellschaften sein, die für Vielfalt und Toleranz einstehen, nach Versöhnung streben und verstehen, dass die Erinnerung an den Holocaust unabdingbar dafür ist, dass sich derartige Verbrechen nicht wiederholen“, so die Botschafter.

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