Samstag, Mai 4, 2024
StartZARONEWS PresseAgenturBerlin feiert den Frauentag – London verurteilt „Hexen-Mutter“ wegen Genitalverstümmelung

Berlin feiert den Frauentag – London verurteilt „Hexen-Mutter“ wegen Genitalverstümmelung

Großbritannien – Pünktlich zum in Deutschland stattfindenden Frauentag ist in London das erste Mal in der Geschichte des Landes eine Frau wegen der Genitalverstümmelung (FGM) angeklagt und verurteilt worden. Die aus Uganda stammende Frau hatte ihre erst drei Jahre alte Tochter mit einem scharfen Instrument „beschnitten“. Sie muss darüber hinaus für den Besitz von „extremem pornografischen Material“  für insgesamt 13 Jahre hinter Gitter.

Für die brutale Verstümmelung ihrer kleinen Tochter bekam die 37-jährige Mutter eine Gefängnisstrafe von elf Jahren, darüber hinaus wurde sie für den Besitz pornografischer Bilder zu weiteren 2 Jahren verurteilt. Die Frau aus Uganda hatte am 28. August 2017 in ihrer Wohnung zum Küchenmesser gegriffen. Das kleine Mädchen wurde danach schwer verletzt  in ein Krankenhaus eingeliefert und musste notoperiert werden. Der Chirurg stellte Verletzungen im Genitalbereich fest, die von einem Skalpell verursacht worden waren. Die Mutter hatte behauptet, das Mädchen sei auf der Suche nach einem Keks von der Küchenarbeitsplatte auf eine Schranktür gefallen habe sich dabei im Genitalbereich verletzt. Das nahm ihr das Krankenhauspersonal laut Independent nicht ab und verständigte die Polizei.

Als die Dreijährige von speziell ausgebildeten Ermittlern befragt wurde, kam eine andere Version ans Tageslicht. Demnach sei sie von einer „Hexe“ geschnitten worden, erzählte das kleine Mädchen den Beamten. Ihr Bruder gab an, dass seine kleinere Schwester geweint habe und ihr Blut auf den Boden geflossen sei.

Die Polizei fand in der Wohnung der arbeitslosen Mutter Hexerei-Utensilien, zu denen ein stumpfes Küchenmesser, zwei Kuhzungen mit Draht umwickelt und Nägeln gespickt und 20 Limetten gehörten, in deren Inneren kleine Zettel untergebracht waren. Auf ihnen standen die Namen der beiden ermittelnden Polizisten sowie des zuständigen Sozialarbeiters. Auch der eigene Sohn und der damalige Direktor der Staatsanwaltschaft wurden namentlich erwähnt. Durch diesen „Zauber“ sollten die Genannten dazu gebracht werden, den Mund zu halten, er solle ihnen „einfreieren“, so die Erklärung für das afrikanische Hexenwerk. Darüberhinaus wurde im Bad hinter der Toilette ein Glas, gefüllt mit Pfeffer gefunden, in dem das Bild des Sozialarbeiters steckte.

Die Mutter stritt die Vorwürfe ab und beschuldigte ihre kleine Tochter der Lüge: „ Es ist eine große Anschuldigung. Jemand, der die intimen Teile eines Kindes beschneidet, ist nicht menschlich. So bin ich nicht“, so die 37-Jährige.

Die Schamlippen des Mädchens seien „mit einem scharfen Instrument absichtlich beschnitten worden“, stellte das Gericht jetzt fest. Die Staatsanwaltschaft gab an, die Prozedur sei extrem schmerzhaft gewesen, die langfristigen psychologischen Folgen nicht absehbar. Die Verstümmelung sei ein „barbarisches, krankes und geplantes Verbrechen“ gewesen, so die Richterin.

Man hoffe zwar, dass es eine Betäubung gegeben habe, wisse es aber nicht. Man wolle das Leiden des Mädchens nicht Kleinreden, aber es gäbe „auch andere Arten von FGM, die langfristig zu einer größeren Entstellung und zu größeren Komplikationen führen könnten“, stellte hingegen die Verteidigung der „Hexen-Mutter“ ungerührt fest.

Der aus Ghana stammende Vater des Kindes gab an, kein Interesse an Voodoo-Zauber und Hexerei zu haben. Er sei draußen gewesen, als seine Tochter verletzt worden sei. Der 43-Jährige wurde zwar in diesem Fall freigesprochen, kassierte aber trotzdem eine 11-monatige Gefängnisstrafe. Er bekannte sich schuldig, im Besitz von „unanständigen“ Kinderfotos und extrem pornografischer Bilder gewesen zu sein, auf denen Menschen mit einem Pferd und einer Schlange Sex haben.

Die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) hält mit zunehmender Einwanderung auch in Europa Einzug und ist inzwischen weit verbreitet. „In jeder Großstadt leben vermutlich betroffene Frauen. LehrerInnen in Stadtteilen mit hohem MigrantInnenanteil wissen oft von betroffenen SchülerInnen. Regelmäßig rufen MitarbeiterInnen von Jugendämtern, KindergärtnerInnen oder besorgte NachbarInnen bei TERRE DES FEMMES an, weil sie ein Mädchen kennen, das sie schützen möchten“, berichtet die Hilfsorganisation Terres des Femmes. Die Zahl der von FGM betroffenen Frauen in Deutschland wird zum Stichtag 31. Mai 2016 auf mindestens 47.000 geschätzt. Die geschätzte Zahl der von FGM bedrohten Mädchen unter 18 Jahren differiere zwischen 1.560 und 5.690, gab der Deutsche Bundestag in vergangenen Jahr bekannt. (MS)

@jouwatch

Quelle!:

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »