Donnerstag, April 25, 2024
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Cyberkriminalität steigt in Deutschland an – BKA

Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) hat am Montag einen Bericht zur Cyberkriminalität veröffentlicht. Die Zahl solcher Taten wie etwa Computerbetrug, Hacker-Attacken auf Unternehmen und Datendiebstahl stieg demnach im Vergleich zum Vorjahr.

Laut der Behörde wurden rund  87.000 Fälle von Cybercrime von der Polizei erfasst, was ein einprozentiges Plus gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Darüber hinaus war ein Anstieg von rund fünf Prozent (271.864 Fälle) auch bei der Zahl der Straftaten zu verzeichnen, bei denen 2018 das Internet als Tatmittel genutzt wurde.

Das Gesamtaufkommen der festgestellten Schadsoftware steigt der BKA zufolge immer weiter. Das soll im Zusammenhang mit der Vielfalt der digitalen Angriffsziele stehen.

Riesige nicht angemeldete Schäden

Im vorigen Jahr verursachten Cybercrime laut dem Amt einen Schaden in Höhe von über 60 Millionen Euro. Im Vergleich zu einem Schaden von 71,4 Millionen Euro im Vorjahr ist es ein Rückgang um rund 18 Prozent.

Allerdings sollen diese Zahle nur abbilden, was der Polizei bekannt geworden ist. Tatsächlich dürfte sich der Schaden für Unternehmen auf über 100 Milliarden Euro belaufen, wie Schätzungen aus der Wirtschaft im Betrachtungszeitraum zwischen 2018 und 2019 zeigen.

Die enorme Differenz soll sich dadurch erklären lassen, dass Unternehmen – ein bevorzugtes Angriffsziel für Hacker – Fälle von Cybercrime und damit verbundene materielle Schäden nach wie vor vergleichsweise selten anzeigen.

„Die Furcht vor einem Vertrauensverlust bei Partnern und Kunden steht dabei dem Interesse, die Tat strafrechtlich verfolgen zu lassen, entgegen“, so das BKA.

Kriminelle sind demnach nicht nur daran interessiert, an das Geld der Firmen zu gelangen. Auch das Ausspähen technologischen Wissens ist für sie von Bedeutung.

Eigenständige BKA-Abteilung für Bekämpfung der Cyberkriminalität

Vizepräsident Peter Henzler kündigte am Montag in Wiesbaden an, dass die Cyberkriminalität vom April 2020 an beim BKA in einer eigenständigen neuen Abteilung bekämpft werden soll.

Aus Henzlers Sicht werden so genannte kritische Infrastrukturen immer wieder Ziel von Cyberkriminellen. Dazu zählen alle Einrichtungen, deren Ausfall erhebliche Folgen etwa für die Sicherheit oder die Versorgung der Menschen hätte. Als Beispiel wurden Stromversorger und die Bahn genannt.

Auch Terrororganisation wird immer mehr zu einem Internet-Faktor

Früher hatte der Leiter des Exekutivkomitees der Regionalen Anti-Terror-Struktur der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), Dschumachon Gijessow, am vergangenen Mittwoch bei der zweitägigen siebten internationalen Konferenz „Anti-Terror-Kampf – Zusammenarbeit ohne Grenzen“ in Usbekistans Hauptstadt Taschkent mitgeteilt, dass die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (auch IS, Daesh)* sich aus einem quasistaatlichen Gebilde in eine globale Netzwerkorganisation verwandle.

*Terrororganisation, in Russland verboten

mo/mt/dpa

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