Sonntag, Mai 5, 2024
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Juden in Angst: Auch die Jüngsten ziehen aus Deutschland weg

Die Abwanderung der deutschen Juden hat längst begonnen. Jetzt entschließen sich auch immer mehr Minderjährige zu dem Schritt ins sonnige Israel. Die Gründe- steigender muslimischer und linker Antisemitismus – sind bekannt, kümmern tut es die deutschen Politiker, die bei jeder Gegebenheit ihr Lippenbekenntnis zum Existenzrecht des Staates Israel in die Luft blasen, herzlich wenig.

„Ich habe total Angst vor dem muslimischen Antisemitismus“, erklärt die 46-jährige alleinerziehende Evelyn Mende ganz offenen einem Artikel in der Welt, der sich hinter der Bezahlschranke versteckt. „Ich kann nicht einschätzen, wie schlimm das noch wird.“ Ihre Tochter Golda sitzt in Berlin auf gepackten Koffern. „Ich denke auch, dass es keine Zukunft für Juden gibt“, so die 15-jährige, die im September in der Nähe von Tel Aviv auf ein Internat gehen wird.

Im vergangenen Jahr zogen 50 junge Juden aus Deutschland nach Israel. Unter ihnen auch der 16-jährige Berliner Liam Rückert, Für ihn war Auswanderung der einzige Weg, den Quälereien und dem Mobbing seiner Mitschüler an der Schule im einst gutbürgerlichen Lehrer- und Beamtenbezirk Steglitz zu entkommen. Steglitz, dessen Wahrzeichen der seit Jahren leerstehende „Bierpinsel“ ist, hat sich inzwischen einen bunten Ausländeranteil von fast 14 Prozent erarbeitet.

Liam besucht in Israel das Monsenson-Internat, auf das auch Golda im Herbst gehen wird, und ist dort glücklich. Der Stundenplan verlange ihm zwar einiges ab und die Lehrer seien strenger, aber er habe viele Freunde gefunden, berichtet der 16-Jährige im Spiegel. „Als Jude hatte ich es in Deutschland nicht mehr ausgehalten“, erzählt der Teenager, der zwar nicht gläubig aber stolz auf seine Herkunft sei. Die Mobbingerfahrungen, die er an der Steglitzer Schule durchleben musste, seien für ihn traumatisierend gewesen. Umso mehr genießt er jetzt das Zusammenleben mit seinen Zimmergenossen, die aus Italien, den Niederlanden, den USA und Deutschland kommen.

Auch Jamela, Tochter eines Kameruners und einer in der DDR aufgewachsenen Jüdin, ist auf dem Sprung. Gerade bekam die erst 14 Jahre alte Berlinerin die Zusage von Naale. Auch sie wurde von ihren Mitschülern an einer staatlichen Schule als „Jude“beschimpft, als bekannt wurde, welcher Religion sie angehört und weiß seither, was „Judenhass“ bedeutet. Unterstützung vom Lehrpersonal? Fehlanzeige. Auch auf der Straße scheuen sich in der Hauptstadt -offenbar linke- Israelgegner nicht mehr, ein 14-jähriges Mädchen anzugreifen. Als Jamela in der U-Bahn in einem T-Shirt mit der Aufschrift „Israel Defense Forces“ unterwegs war sie von einem Mann mit dem Worten „Na, habt ihr wieder Siedlungen gebaut und Land geklaut?“ angegangen worden. Nur ein anderer Fahrgast, der dazwischen ging, habe die Situation entschärfen können. Die Anzeige bei der Polizei sei folgenlos geblieben, erzählt ihre Mutter Annette Etoundi in der Welt. „Ich habe das ewige Verstecken satt“, erklärt die Mutter, die ein T-Shirt mit der Aufschrift „Tel Aviv“ trägt. Sie liebt Israel und freut sich über den Entschluss ihrer 14-jährigen Tochter.

Möglich macht die Auswanderung die israelische Organisation Naale, die mit kostenloser Ausbildung und Internat jungen Juden aus aller Welt für das Leben im einzigen Demokratie-Staat des Nahen Ostens schmackhaft macht. Um eine der 25 Schulen der Organisation besuchen zu können, müssen die Jugendlichen mehrere Eignungstests bestehen. An Bewerbern mangelt es nicht, der Antisemitismus nimmt auch in Europa dramatisch zu. Weltweit 700 Jugendliche schaffen- dank des vom israelischen Bildungsministerium und der Jewish Agency initiierten Naale-Programms – jährlich den Neuanfang in Israel. Wenn alles gut läuft, ziehen die Eltern – wie erhofft – später nach.

Neueste Statistiken untermauern die „gefühlte“ Bedrohung (jouwatch berichtete). Die Anzahl der judenfeindlichen Angriffe steigt, sie werden zunehmend gewalttätiger. Die Dunkelziffer dürfte entsprechend hoch sein, da viele Opfer nicht zur Polizei gehen, da entsprechende Anzeigen meist im Sande verlaufen. Die Zeiten, in der Juden in Deutschland offen mit einer Kippa oder einer Davidstern-Kette durch die Straßen laufen konnten, sind längst – wieder – Geschichte. (MS)

@jouwatch

Quelle!:

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