Sonntag, April 28, 2024
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Junge in Frankfurt vor ICE gestoßen: Staatsanwaltschaft stuft die Tat nicht als Mord ein

Im Fall des tödlichen Angriffs auf einen Jungen am Frankfurter Hauptbahnhof im Juli 2019 geht die Staatsanwaltschaft Medienberichten zufolge nicht von Mord, sondern von einem Totschlag aus. Das Ermittlungsverfahren steht kurz vor dem Abschluss.

Der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter werde voraussichtlich 2020 beginnen, wann genau, sei noch unbekannt, erklärte eine Behördensprecherin am Mittwoch.

Gegen den Mann werde keine Mordanklage erhoben, da er als psychisch krank und schuldunfähig gelte, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung”. Stattdessen werde seine Unterbringung in einer Psychiatrie beantragt. Eine Antragsschrift sei bereits an das Gericht ergangen, hieß es. Die Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft wollte diese Informationen zunächst nicht bestätigen.

Auch das Portal „Focus“ berichtet darüber und schreibt, dass die Staatsanwaltschaft den gewaltsamen Tod eines achtjährigen Jungen am Frankfurter Hauptbahnhof im Juli 2019 nicht als Mord einstuft, sondern als Totschlag. Dies soll aus der Antragsschrift der Behörde vom 28. November 2019 hervorgehen. In dem Papier soll es heißen, dass der mutmaßliche Täter einen Menschen getötet hat, „ohne Mörder zu sein“.

Der Rechtsanwalt, der die Eltern des getöteten Kindes vertritt, soll laut „Focus“ bereits entsetzt reagiert haben.

„Es war ein heimtückischer Mord!“, zitiert ihn das Portal.

Er habe die Einstufung der Staatsanwaltschaft „mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen und kann es nicht nachvollziehen“.

„Wenn jemand sein Opfer von hinten mit Anlauf vor einen einfahrenden Zug stößt, dann ist das ein klassischer heimtückischer Mord. Klassischer geht es gar nicht“, so Warncke.

Gleisattacke in Frankfurt

Im Juli hatte ein Mann in Frankfurt einen achtjährigen Jungen und dessen Mutter vor einen einfahrenden ICE am Hauptbahnhof geschubst. Der Junge starb im Gleisbett, die Mutter konnte sich im letzten Moment retten. Der tatverdächtige Eritreer hatte zudem eine ältere Frau attackiert. Sie konnte sich in Sicherheit bringen, ohne in den Gleisbereich zu stürzen. Der Angreifer lebte seit 2006 in der Schweiz und landete zunächst in U-Haft. Er steht unter dringendem Verdacht des Mordes und zweifachen Mordversuchs. Er ist in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.

jeg/mt/dpa

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