Freitag, März 29, 2024
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Kurioser Einschüchterungsversuch: Höcke erhält Windel mit Urin per Post

Der Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke hat eine verdächtige Postsendung erhalten, die unter anderem eine Windel mit Urin enthalten haben soll. Das Päckchen hatte am Mittwoch im Landtag in Erfurt einen größeren Einsatz von Rettungskräften und eine teilweise Sperrung des Gebäudes ausgelöst.

Laut dem Innenminister von Thüringen, Georg Maier (SPD), war die Sendung am Dienstag an Höckes Wohnhaus eingegangen. Ein Fahrer habe das verdächtige Päckchen dann am Mittwoch in den Landtag gebracht, wo es geöffnet worden sei, berichtete der Innenminister. „Man hätte es besser vor Ort untersucht“, sagte Maier am Freitag.

Dem Innenminister zufolge befanden sich in dem Päckchen eine Kinderwindel und eine geleerte Pralinenschachtel. An der Windel sei Harnstoff festgestellt worden, hieß es weiter. Maier betonte, dass solche Aktionen generell abzulehnen seien.

Derartige Einschüchterungsversuche seien auch dann falsch, wenn sie jemanden wie Höcke träfen, der selbst zur „Verrohung“ im Meinungsstreit beigetragen habe. Anonyme Drohbriefe seien „kein Mittel der politischen Auseinandersetzung“, betonte der Innenminister. Er persönlich habe Ähnliches auch schon erlebt. Alle seien aufgerufen, verbal „abzurüsten“.

„Politische Bettnässerei“

Höcke ist neben dem Brandenburger AfD-Fraktionschef Andreas Kalbitz der bekannteste Vertreter des von ihm 2015 gegründeten rechtsnationalen „Flügels“. Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft den „Flügel“, der keine formale Mitgliedschaft kennt, als Verdachtsfall im Bereich des Rechtsextremismus ein.

Höcke hatte die Sorge einiger Parteikollegen vor einer geheimdienstlichen Beobachtung als „politische Bettnässerei“ bezeichnet.

mka/gs/dpa

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