Freitag, April 26, 2024
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Maas: Pandemien müssen Teil internationaler Sicherheitspolitik werden

Pandemien und andere Gesundheitsrisiken sollten nach Ansicht von Außenminister Heiko Maas mehr ins Zentrum der weltweiten Sicherheitspolitik rücken. Er sprach sich auch für ein zeitgemäßes Verständnis von globalen Bedrohungen aus.

Es brauche ein umfangreicheres Verständnis der Begriffe Frieden und Sicherheit, sagte Maas  in einer virtuellen Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Donnerstag. Beim Verfassen der UN-Charta vor 75 Jahren sei vor allem in Militär- Kategorien gedacht worden.

„Heute wissen wir, dass ein Virus tödlicher sein kann als eine Schusswaffe, dass ein Cyber-Angriff mehr Schaden anrichten kann als ein Soldat und dass der Klimawandel mehr Menschen bedroht als die meisten konventionellen Waffen.“

Die Corona-Krise sei global, sie erfordere deshalb auch globales Handeln, fügte der Außenminister hinzu.

Bedrohung für den weltweiten Frieden

Zuvor hatte bereits UN-Generalsekretär António Guterres angemerkt, wie sehr die Pandemie den weltweiten Frieden bedrohe.

„Die Auswirkungen sind besonders in denjenigen Ländern offensichtlich, die schon zuvor Konflikte erlebt haben oder gerade aus ihnen hervorgehen“, sagte er. Wahlen und internationale Diplomatie würden deutlich schwieriger und zusätzliche Spannungen entstünden durch die schweren wirtschaftlichen Folgen der Krise.

Am Mittwoch hat der Sicherheitsrat nach monatelanger Diskussion doch noch einstimmig eine lang umstrittene Corona-Resolution angenommen. Sie enthält die Aufforderung von UN-Generalsekretär António Guterres zu einer globalen Waffenruhe während der Pandemie. Deutschland sitzt dem Gremium seit dem 1. Juli für einen Monat vor.

mka/gs/dpa

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