Dienstag, Mai 7, 2024
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Merkel: „Nicht der Zeitpunkt, über Lockerung der Corona-Maßnahmen zu sprechen“

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im Kampf gegen das Coronavirus Geduld von den Bundesbürgern gefordert. Auch andere Politiker wollen an den Einschränkungen weiter festhalten.

Laut Kanzlerin Angela Merkel ist es viel zu früh, über eine Lockerung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu sprechen.

Sie wolle „sehr klar sagen, dass im Augenblick nicht der Zeitpunkt ist, über die Lockerung dieser Maßnahmen zu sprechen“, so die Kanzlerin am Donnerstagabend.

Im Moment dauere es immer noch nur vier bis fünf Tage, bis sich die Zahl der Infizierten verdoppele. Diese Zeitspanne müsse sehr viel weiter gestreckt werden, „in Richtung von zehn Tagen“. Das Ziel der Maßnahmen sei es, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet werde.

Die Inkubationszeit dauere mindestens fünf Tage und könne bis 14 Tage dauern, so Merkel weiter. Nachdem die am vergangenen Sonntag beschlossene Maßnahmen erst am Montag in weiten Teilen Deutschlands in Kraft getreten seien, sei man noch nicht in dem Bereich, in dem man sehen könne, ob sie wirkten. Sie müsse aus diesem Grund „die Menschen in Deutschland um Geduld bitten“, sagte sie weiter. Die Kanzlerin ergänzte:

„Es war immer klar, dass wir erst dann, wenn wir Effekte sehen, darüber nachdenken können“, die Maßnahmen zurück zu fahren.

Davon sei man leider „noch ein ganzes Stück entfernt“.

Weitere Meinungen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder warnte vor verfrühten Spekulationen über ein Ende der Beschränkungen. „Wenn wir erfolgreich sein wollen, und wenn wir aus dieser Krise herauskommen wollen, müssen wir diesen Weg, den wir jetzt beschritten haben, weitergehen“, sagte der Politiker in einer am Donnerstagabend verbreiteten Videobotschaft.

„Deswegen mein Tipp: Noch nicht vorzeitig darüber spekulieren, wann und wie Maßnahmen gelockert werden können. Sondern jetzt ist es wichtig, die nächste Zeit gemeinschaftlich durchzustehen.“

Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sagte am Donnerstagabend in der Sendung „ARD Extra“:

„Wir sind nicht über den Berg, wir stehen mitten in der Krise.“

Er erklärte, man werde am Ende der Osterferien beurteilen, wo man in Deutschland stehe.

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer nannte mögliche Maßnahmen, die zu gegebener Zeit eine Lockerung der verhängten Einschränkungen ermöglichen könnten.

„Ich bin dafür, dass wir fortlaufend prüfen, ab wann es die epidemiologische Lage erlaubt, die harten Einschnitte zu lockern“, sagte die Verteidigungsministerin gegenüber der Zeitung „Die Welt“.

„Vieles deutet darauf hin, dass die besondere Isolation von Risikogruppen, flächendeckende Tests und auch das Sammeln, Nachverfolgen und Auswerten der Daten zu Risikogruppen, Infizierungen, Erkrankungen und Heilungen uns dabei helfen können, gangbare Wege zu finden, um schrittweise die Einschränkungen wieder aufzuheben.“

Ausweitung der Testkapazitäten

Bund und Länder streben laut der „Bild“-Zeitung eine Ausweitung der Testkapazitäten für Infektionen mit dem Coronavirus an. Das Blatt berief sich auf das interne Beschlussprotokoll einer Telefonkonferenz zwischen Kanzleramtsminister Helge Braun und den Chefs der Staatskanzleien der Länder vom Mittwoch.

Darin heiße es: „Bund und Länder stimmen darin überein, die Kapazitäten zur Testung auf das neue Coronavirus deutlich zu erhöhen.“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte am Donnerstag gesagt, die Kapazität liege mit 300.000 bis 500.000 Tests pro Woche auch im internationalen Vergleich sehr hoch.

Coronavirus-Pandemie

Das neue Virus Sars-CoV-2 war erstmals Ende Dezember in China entdeckt worden. Seitdem haben sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit bereits knapp 466.000 Menschen in 200 Ländern angesteckt, mehr als 21.000 Menschen sind gestorben.

Am 11. März stufte die WHO die Corona-Ausbreitung als Pandemie ein. In Deutschland wurden laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (Stand: 27. März, 08:00 Uhr) 42.288 Coronavirus-Fälle bestätigt. Registriert wurden 253 Todesopfer.

ak/ip/dpa

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