Sonntag, April 28, 2024
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Messerattacken: Berlin tritt in Londons Fußstapfen

London gilt als die Messer-Metropole Europas – Berlin holt auf, auch hier steigen die Zahlen. Im vergangenen Jahr gab es ihm Durchschnitt täglich 7 Messerattacken in der Hauptstadt.

Bei 2737 Straftaten wurden Messer als Tatwaffe benutzt – 200 Fälle mehr als noch vor einem Jahr und knapp 300 Fälle mehr als vor zehn Jahren. In 560 Fällen waren die Tatverdächtigen jünger als 21 Jahre alt, berichtet die Berliner Morgenpost. In 80 Fällen seien die mutmaßlichen Täter sogar unter 14 Jahre alt, also Kinder.

Die Zahlen wurden durch eine kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Peter Trapp öffentlich. Er fordert, dass Angriffe mit Messern als Tötungsversuche behandelt werden sollten und nicht nur als gefährliche Körperverletzungen. „Ein Stich in den Oberschenkel, wenn er die Arterie trifft, ist lebensgefährlich“, erklärt der 71-jährige Abgeordnete.

Bei einem Totschlag, der mit mindestens  fünf Jahren Haft bestraft wird, liege das Strafmaß höher als bei gefährlicher Körperverletzung, die mit mindestens sechs Monaten bestraft wird.

In Berlin gilt seit dem 1.November in bestimmten Streckenbereichen der öffentlichen Verkehrsmittel in den Nächten von Freitag zu Samstag und von Samstag zu Sonntag in der Zeit von 20:00 bis 6:00 Uhr ein Mitnahmeverbot von „gefährlichen Werkzeugen“. Dazu zählen Messer, Reizgas und Schlagwaffen. Das Verbot umfasst den Streckenabschnitt zwischen den S-Bahn-, Regional- und Fernbahnhöfen Zoologischer Garten und Lichtenberg sowie alle dazwischenliegenden S-Bahn-, Regionalbahn- und Fernbahnhöfe.

Am vergangenen Wochenende kontrollierte die Berliner Bundespolizei das Verbot auf 13 innerstädtischen Bahnhöfen und überprüfte insgesamt 2075 Personen. Die Beamten deckten insgesamt 55 Verstöße gegen das Mitführverbot auf und stellten diverse Messer, Reizstoff, Schraubendreher sowie mögliche Hiebwaffen sicher. In 13 weiteren Fällen registrierten die Einsatzkräfte darüber hinaus Verstöße gegen das Waffengesetz. Das Verbot gilt noch bis zum 31. Januar 2019. (MS)

@jouwatch

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