Bei einer Razzia in der rechtsextremen Szene in Hessen hat die Polizei Drogen und Waffen sichergestellt. Laut dem hessischen Innenministerium wurden in dem Bundesland zwölf Wohnungen und Objekte durchsucht.
Die Durchsuchungen gab es demnach in den Bereichen der Polizeipräsidien Mittel-, Ost-, Nord- und Südhessen. Die Beamten hätten neben Waffen und Drogen unter anderem Schießpulver, Schwefelsäure, Pyrotechnik und rechtsextreme Devotionalien gefunden.
Dabei wurde laut dem hessischen Innenminister Peter Beuth ein Haftbefehl vollstreckt.
Spezialeinheit eingesetzt
Die Razzia wurde von Beamten der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) Hessen R durchgeführt, die im Juli 2019 speziell für den Kampf gegen rechtsextremistische Strukturen in Hessen eingerichtet worden ist. Sie war eine direkte Reaktion auf den tödlichen Anschlag auf den damaligen Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke.
„Unsere Ermittler der BAO Hessen R haben der rechten Szene einen abermaligen Schlag versetzt“, sagte Beuth.
Fazit über Arbeit der vergangenen Monate
Das Ministerium teilte unter anderem mit, dass die Ermittler der BAO Hessen R in den zurückliegenden Monaten bei mehr als 700 Kontrollen circa 30 Straftäter der rechten Szene in Hessen festgenommen hätten. Bei früheren Aktionen seien Waffen, Sprengstoff und einschlägige Devotionalien sichergestellt worden.
„Diesen polizeilichen Druck auf die Szene und rechte Straftäter werden wir auch künftig hochhalten“, so Beuth.
Mordfall Lübcke
Der Rechtsextremist Stephan E. soll im Juni den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke mit einem Kopfschuss getötet haben. Der mutmaßliche Täter sitzt in Untersuchungshaft. Der Generalbundesanwalt geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Der 45-Jährige hatte die Tat gestanden und sein Geständnis dann widerrufen. Nach der Tat hatte es im Netz zahlreiche Hasskommentare über Lübcke aus der mutmaßlich rechtsextremen Ecke gegeben.
ak/mt/dpa