Dienstag, Mai 7, 2024
StartPolitikEuropaStudie: Mehrheit des Wiener Spitalspersonals wurde Opfer von Aggression

Studie: Mehrheit des Wiener Spitalspersonals wurde Opfer von Aggression

Die Mehrheit des Spitalspersonals in Wien ist im Job Opfer von Aggression gewesen, angefangen bei verbalen Attacken bis hin zur körperlichen Gewalt. Dies ergab eine Umfrage im Auftrag des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV).

Anlass für die Studie war ein Messerangriff im Juli, als ein wartender Patient im Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien einen Kardiologen lebensgefährlich verletzt hatte, wie der „Standard“ berichtet.

Von 30.000 Mitarbeitern haben mehr als 7.000 den Fragebogen beantwortet. Das am Dienstag präsentierte Ergebnis offenbart eine Welle der Gewalt, die durch die Krankenhäuser rollt.

So gaben 85,4 Prozent der Befragten an, im Laufe ihres Berufslebens Aggressionserfahrungen gemacht zu haben. 61,6 Prozent waren dem auch im vergangenen Jahr ausgesetzt. Die Spanne ist weit: von Beschimpfungen über Drohungen bis hin zu körperlichen Übergriffen.

Auf das ganze Berufsleben gerechnet gaben mit 52,3 Prozent sogar mehr als die Hälfte der Befragten an, schon einmal körperlicher Gewalt ausgesetzt gewesen zu sein.

Einen Geschlechterunterschied gibt es laut Befragung nicht, Frauen sind im gleichen Ausmaß wie Männer betroffen. Vier Prozent der befragten Mitarbeiter geben allerdings auch an, von ihren Vorgesetzten, acht Prozent von ihren Kollegen Aggression erfahren zu haben.

„Menschen in Krisen suchen sich ein Ventil“

Menschen in Gesundheitsberufen seien nach der Polizei jene, die am meisten Aggression im Job erleben, erklärte Sabine Hahn von der FH Bern, die die Befragung durchführte. Das liege daran, dass sie vor allem mit Menschen in Krisen zu tun hätten, die noch auf die Diagnose warten und daher sehr emotional seien. Sie würden ihrer Aggression eher nachgeben und „sich ein Ventil“ suchen, so Hahn laut dem „Standard“.

Am stärksten von aggressivem Verhalten betroffen seien daher auch Angestellte mit Patientenkontakten. Notfallambulanzen sowie Psychiatrien seien die logischen Hotspots. Aber auch die Chirurgie ist unter den Spitzenreitern. Wobei die Übergriffe in gleichem Maße von Patienten, Angehörigen und Besuchern ausgehen.

leo/sb

Quelle!:

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »