Montag, April 29, 2024
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Wegen Corona: Zunächst keine Abschiebeflüge nach Afghanistan

Deutschland hat wegen der Corona-Pandemie Abschiebungen nach Afghanistan bis auf Weiteres ausgesetzt. Die Entscheidung wurde laut einer Sprecherin des Innenministeriums auf Bitten der afghanischen Behörden getroffen.

„Wegen der Verwundbarkeit Afghanistans durch das Coronavirus haben wir die Verschiebung der Abschiebungsflüge beantragt“, so ein Sprecher des afghanischen Ministeriums für Flüchtlinge und Rückführung am Montag.

Zuletzt war am 12. März ein Flug aus Deutschland mit abgeschobenen Männern eingetroffen. Bei den bisherigen 33 Abschiebungen hatten Bund und Länder 907 Männer nach Afghanistan zurückgebracht.

Abschiebungen sind umstritten

Abschiebungen nach Afghanistan sind umstritten. Kritiker weisen darauf hin, dass die Sicherheitslage weiter angespannt ist. Der Krieg gegen die radikalislamischen Taliban und die Terrormiliz „Islamischer Staat“* (IS; auch Daesh) fordert täglich Opfer. 

Coronavirus in Afghanistan

Unterdessen verschärft sich die Lage in Afghanistan durch die zunehmende Corona-Ausbreitung. In der Hauptstadt Kabul und mehreren Provinzen wurden Ausgangssperren verhängt. Sorgen bereitet dabei der Grenzverkehr zum besonders schwer von der Krise betroffenen Nachbarland Iran. Knapp 200.000 Afghanen kehrten nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration aus dem Land zurück – nur wenige Hundert wurden auf das Coronavirus getestet. Das afghanische Gesundheitsministerium befürchtet mehr als 100.000 Tote.

Laut Angaben der John Hopkins University wurden im Iran 41.495 Corona-Fälle und 2757 Todesopfer registriert. In Afghanistan gibt es bislang 120 Corona-Infizierte und vier Tote.

*Terrororganisation, in Russland und Deutschland verboten

ak/ip/dpa

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