Donnerstag, April 25, 2024
StartPolitikEuropaWegen „explodierenden Antisemitismus“: 2021 soll Jahr des jüdischen Lebens in Deutschland werden

Wegen „explodierenden Antisemitismus“: 2021 soll Jahr des jüdischen Lebens in Deutschland werden

Das Jahr 2021 soll laut dem Verein „321: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ zum Jahr des jüdischen Lebens in Deutschland werden. Als Anlass werde die erste urkundliche Erwähnung von Juden in Köln im Jahr 321, also vor 1700 Jahren, genannt, die als das älteste schriftliche Zeugnis jüdischen Lebens in der Republik diene.

Ein solches Fest werde aufzeigen, welchen Beitrag Juden zur kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und religiösen Entwicklung des Landes geleistet hätten.

„Angesichts des explodierenden Antisemitismus in Europa und vor allem auch bei uns in Deutschland wollen wir (…) ein Zeichen setzen für das jüdische Leben bei uns im Land“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer.

Man möchte bundesweit Veranstaltungen, wissenschaftliche Symposien, eine Sonderbriefmarke, einen jüdischen Reiseführer für Deutschland und einen Gastroführer für jüdische Küche organisieren.

„Wir wollen zusammen einen Aufstand gegen Antisemitismus organisieren, aber wir wollen auch zusammen feiern“, sagte der frühere NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU). „Ich habe mir nicht vorstellen können, dass wir heute, 75 Jahre nach der Befreiung von der Nazi-Diktatur, wieder Antisemiten in deutschen Parlamenten haben.“ Der Ministerpräsident schlägt vor, dass man 2021 in deutschen Schulen über den Holocaust spreche und ein Konzentrationslager mit den Schulkindern besuche.

2021 solle nach dem Willen der Bundesregierung „ein besonderes Jahr für die Förderung jüdischen Lebens sein“, sagte deren Beauftragter für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein. Das Wissen über jüdisches Leben und seine Geschichte sei auch im Kampf gegen Antisemitismus von großer Bedeutung. „Juden sollen sich überall in Deutschland selbstbestimmt und sicher bewegen können, gerade auch dann, wenn sie sich als Juden zu erkennen geben.“

aa/mt/dpa

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