Dienstag, Mai 7, 2024
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Wiesbaden: Wenn Gutmenschen vor der Wahl ein „ungutes Gefühl“ bekommen

Wiesbaden – Noch vor drei Wochen liefen in der Landeshauptstadt rotgrüne Gutmenschen auf den Reisingeranlagen Sturm, als Aktivisten der Gegenöffentlichkeit – zum Beispiel Robert V. von der „Leine des Grauens“ – in kritischen Redebeiträgen auf die immer schlechter werdende Sicherheitslage und ansteigende Kriminalität in vielen Städten hinwiesen. In der Lokalpresse war von „Hassreden“ zu lesen, vom „rechten Rand“ war die Rede. Viele Gegendemonstranten hielten Pappschilder hoch, die ein Buntes Wiesbaden beschworen, gekrönt mit dem Zusatz „Wir sind mehr“. Eine Woche vor der Hessenwahl scheint diese heile Welt Risse bekommen zu haben. Laut dem Wiesbadener Kurier hat eine Blitzumfrage der Polizei ergeben, dass sich von 130 jungen Frauen, die abends unterwegs sind, mehr als die Hälfte unsicher fühlen. Vor allem dann, wenn sie Gruppen junger Männer begegnen.

Es müsse gar nichts passieren, gaben die befragten an, trotzdem hätten sie „kein gutes Gefühl, wenn sie durch die Stadt laufen.“

Als Hotspot der Ängste gelten der „Platz der deutschen Einheit“ und das Innere Westend, laut Stadtverwaltung, ein Gebiet mit hohem „Bevölkerungsaustausch“ Arbeitslosigkeit, hohem Anteil an Sozialhilfeempfängern und Ausländeranteil.

Mehr als die Hälfte der jungen Frauen berichtet den Polizisten von unsicheren oder belästigenden Situationen. Die reichen von ständigem angesprochen werden über Hinterherlaufen, bis hin zum Festgehalten- und Bedrängt werden. Inzwischen schlägt auch Polizeipräsident Stefan Müller Alarm.

Gemeinsam mit der Stadt wurde das Projekt „Gemeinsam Sicheres Wiesbaden“, entwickelt, bei dem Stadt – und Landespolizei seit einem halben Jahr stärker kooperieren.

Trotz allem fühlen sich laut Umfrage die meisten Frauen nicht nur unwohl im Innenstadtbereich, sondern haben auch persönliche Konsequenzen aus der katastrophalen Sicherheitslage gezogen. So gaben 61 Prozent an, dass sie nicht allein abends weggehen.

56 Prozent, möchten, dass abends mehr uniformierte Sicherheitskräfte unterwegs sind.  22 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Kontrollen. Fast 20 Prozent ist Wiesbaden zu unbeleuchtet.  Müllers Fazit aus der Umfrage: „Präsenz und Kontrolldruck sind wichtig“.

Wie man aus dem Bericht des Polizeipräsidenten herauslesen kann hat die gestiegene Kriminalität in Wiesbaden zu personalintensiven Aktivitäten geführt. So sind laut Müller in der Innenstadt viel mehr Streifen unterwegs. Die Bilanz: 2000 Personenkontrollen in nur 82 Kontrolltagen. Insgesamt gäbe es in Wiesbaden 128 polizeibekannte Intensivtäter. Davon wurden 25 dieses Jahr inhaftiert. Im Klartext, der Rest – über Hundert – läuft demnach frei herum, und wird weiterhin die Hotspots Kochbrunnen, warmer Damm, Wellritzstraße und Platz der deutschen Einheit einheizen. Zahlenmäßig erweitert durch den bereits im Städtischen Planungspapier beschriebenen „Bevölkerungsaustausch“, der nach dem Migrationspakt erst richtig Fahrt aufnehmen wird. Dumme Frage: Warum gehen eigentlich nicht die, laut Blitzumfrage belästigten Frauen auf die Straße und halten vor dem Rathaus ein Schild hoch mit der Aufschrift „Wir sind mehr“? (KL)

Quelle!:

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