Samstag, April 27, 2024
StartZARONEWS PresseAgenturWurde Skandal-Video zu Strache gezielt vor Europawahl veröffentlicht? „Spiegel“ kommentiert

Wurde Skandal-Video zu Strache gezielt vor Europawahl veröffentlicht? „Spiegel“ kommentiert

Das skandalträchtige Video über den inzwischen zurückgetretenen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat zu einer Regierungskrise in Österreich geführt, wie es sie in der Alpenrepublik seit Jahren nicht mehr gegeben hat. Der Zeitpunkt, nur wenige Tage vor den Europawahlen, sorgte bei Beobachtern allerdings für Fragen. Nun hat sich der „Spiegel“ dazu geäußert.

Wie das Blatt mitteilte, sei das „Ibiza-Video“, das Strache zum Rückzug bewegt hat, nicht gezielt kurz vor der Europawahl veröffentlicht worden. Es habe keine Absicht gegeben, die Aufnahmen vor der Wahl Ende Mai zu platzieren, behauptet Wolf Wiedmann-Schmidt gegenüber dem Sender n-tv.

„Wir haben das Video im Laufe des Monats bekommen und ausgewertet. Und als wir uns dann sicher waren, dass es authentisch und echt ist, haben wir gesagt: Dann publizieren wir das Video.“

Woher das Material kommt, könne er aus Quellenschutzgründen nicht sagen, so Wiedmann-Schmidt weiter.

Auch äußerte er sich zu der Frage, was sonst auf dem stundenlangen Video nicht zu sehen sei, denn immerhin zeigte das Blatt nur einige Fragmente des Treffens.

Daraufhin antwortete er:

„Wir haben gezielt eine Auswahl getroffen. Genau die Aussagen, die wir für öffentlich relevant halten. Wir werden nicht private Plaudereien öffentlich machen. Uns ging es nur darum, die politisch brisanten Vorgänge öffentlich zu machen.“

Laut „Süddeutscher Zeitung“, die das Video ebenfalls bekam, wurde das Material in einem verlassenen Hotel auf USB-Sticks übergeben.

Das Video zeigt, wie Strache einer vermeintlichen russischen Oligarchin, die sich aber als eine Bürgerin Lettlands herausstellte, im Jahr 2017 auf Ibiza öffentliche Aufträge in Aussicht gestellt hatte, wenn sie seiner Partei zum Wahlerfolg verhelfe.

Strache selbst kritisierte das Video heftig, nannte es „illegal“ und „verfassungswidrig“ und versprach, juristisch dagegen vorzugehen.

Er sei für den Dreh dieses Videos in eine Falle gelockt worden. Das Ganze sei „eine Schmutzkampagne“ und ein „politisches Attentat“. Zugleich entschuldigte er sich für einige seiner Aussagen und trat von seinen Posten zurück.

Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte danach die Koalition mit der rechtsgerichteten FPÖ am Samstag aufgekündigt und eine Neuwahl vorgeschlagen. Zuvor war Strache als Vizekanzler und FPÖ-Chef zurückgetreten. Welche Auswirkungen das auf die Europawahl in einer Woche haben wird, ist offen.

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