Sonntag, Mai 5, 2024
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Zurück in die Zukunft: Die beklopptesten „grünen“ Projekte

Berlin – Der Berliner Hauptstädter ist bequem und entsorgt bekanntlich seinen Müll gerne auf der Straße. Besonders erfolgreich wird dieses energiesparende Verhalten im Bezirk Neukölln praktiziert. Dort verfügt man bereits über sieben sogenannte „Müll-Hotspots“, die bei den illegalen Sperrmüll-Entsorgern besonders beliebt sind und rege genutzt werden. Doch der Hauptstadtpolitiker ist gewieft und nie um eine Problemlösung verlegen: So schaffte das Bezirksamt jetzt sechs neue Lastenfahrräder an, mit denen ab sofort der alte Kühlschrank und die Waschmaschine zum Sperrmüllhof gefahren werden kann. 

Schlappe 45.000 Euro kostet die Müll-Lastenfahrrad-Idee unter dem Motto „Schön wie wir – für ein lebenswertes Neukölln“ den Steuerzahler. Den innovativen Einfall für die neue Art des Müll-Transports haben die Neuköllner ihrem SPD-Bezirksbürgermeister Martin Hikel zu verdanken, der dafür tief in den Topf des mit 3 Millionen Euro ausgestatteten Aktionsprogramms „Saubere Stadt“ der grünen Wirtschaftssenatorin Ramona Pop griff.

Am vergangenen Montag war es dann soweit – die 41-jährige Pop hiefte sich laut Berliner Morgenpost in Rock und Stöckelschuhen pressewirksam auf eines der dreirädrigen Ungetüme, mit denen der weltklimarettende Neu-Neuköllner nun sein ausgedientes Sofa zur Mülldeponie radeln kann. Sauberkeit gebe den Bürgern ein Gefühl von Sicherheit, gab die oberschlaue rumänisch-deutsche Bürgermeisterin von Berlin, Ramona Pop, der begeisterten Menge noch mit auf den Weg. Für so manchen Neuköllner bedeutet der Weg zum BSR-Hof in der Gradestraße immerhin eine durchschnittliche 10 Kilometer lange Fahrradtour. Mit einem ca. 45 kg schweren Kühlschrank im Gepäck eine echte sportliche Herausforderung. Wem das nicht reicht – das größte der Lastenfahrräder ist mit einem E-Motor ausgestattet und kann sogar drei Kühlschränke von A nach B fahren. Das kleinste habe sogar einen großen Eimer am Lenker hängen, mit ihm könnten Kleinigkeiten transportiert werden, freut sich die Berliner Morgenpost.

Die alles entscheidende Frage, warum der müllverliebte Neuköllner, dem schon der Anruf bei der Stadtreinigung für die kostenlose Sperrmüllentsorgung zu viel ist, seine dreckige Matratze in Zukunft unter schwerstem körperlichen Einsatz selbst abfahren sollte, statt sie bequem an den nächsten Straßenbaum zu lehnen, stellt natürlich keiner. Die grün-linke Hauptstadt-Elite ist optimistisch und begeistert. Bezirksbürgermeister Hikel ist von seiner anpackenden Art der Problemlösung in Sachen Schmutz und Dreck überzeugt und braucht nicht abzuwarten, ob seine Idee beim gemeinen Berliner auch ankommt. Er will in „kurzer Zeit“ seinen dreirädrigen Fuhrpark um ein weiteres Transport-Rad erweitern.

Alt-Kleidermüll aus Togo wird zur teuren Designer-Klamotte

Der Frühling steht vor der Tür und mit ihm wird in vielen deutschen Haushalten wieder der Kleiderschrank entrümpelt. Ungeliebte Hosen und Pullis treten über deutsche Altkleidercontainer ihre Reise ins ferne Afrika an. Der Designer Amah Ayivi aus Paris hat da eine ganz pfiffige Idee. Er reist aus Europa – vermutlich im klimafreundlichen Flieger – nach Togo. Auf dem Hédzranawoé-Markt in der Hauptstadt Lomé schnappt er den armen Afrikanern die billigen Klamotten und Accessoires vor der Nase weg. Beschädigte Stücke würden noch vor Ort von lokalen Schneidern repariert, weiß der begeisterte Spiegel zu berichten. Dann geht´s – vermutlich im klimafreundlichen Flieger – wieder direkt zurück nach Europa. In Paris angekommen, wird das aussortierte Stoffchaos mit seinem Modemarkenlabel Marché Noir/Lomé-Paris versehen und in Pop-up Geschäften für teuer Geld als Vintage-Designer-Ware an die modebesessene Europäerin (zurück)verkauft. So schließt sich der Kreis – der olle Mantel landet mit einem kleinen Umweg über Afrika wieder im heimischen Kleiderschrank. Toller Einfall, findet der Spiegel und drückt der ganzen Aktion noch den tief schürfenden intellektuellen „Haut-Couture“-Stempel auf: „Die Kleidungstücke, die Ayivi von Togo nach Europa zurückbringt, macht die Wege sichtbar, die die Hosen, Röcke und Hemden zurücklegen, nachdem sie entsorgt worden sind. Und sie zeigen, wie absurd es ist, dass sie dann auf einmal als modern und stilvoll gelten“, so das überaus kluge Fazit der nachhaltigkeits-verliebten Spiegel-Autorin Ines Kaffka.  (MS)

@jouwatch

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