Sonntag, Mai 5, 2024
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Reserven knapper denn je: Gas in Deutschland reicht offenbar nur noch für 18 Tage – Bericht

Deutschlands Gasspeicher sind aktuell nur zu rund 50 Prozent gefüllt, was einer theoretischen Verfügbarkeit des Arbeitsgases für circa 18 Tage entspricht, heißt es in der Antwort des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) auf eine Anfrage eines Bundestagsabgeordneten. Die Antwort des BMWK liegt SNA News vor.Droht jetzt Deutschland ein kalter Winter? Das erste Anzeichen einer ernst zu nehmenden Gaskrise ist der Füllstand der deutschen Gasspeicher. Noch zum Stichtag vom 31. Dezember 2020 lag ein Arbeitsgasvolumen in Deutschland in Höhe von 23,7 Milliarden Kubikmetern bei einer durchschnittlichen Entnahmerate in Höhe von 0,68 Milliarden Kubikmetern pro Tag vor. Das geht aus einer Antwort des BMWK auf die Anfrage eines AfD-Bundestagsabgeordneten hervor. Daraus hatte sich eine theoretische Verfügbarkeit von Gas für 35 Tage ergeben.Aktuell aber sind die Gasspeicher in Deutschland laut einer Analytik des europäischen Verbandes „Gas Infrastracture Europe“ nur zu 50,6 Prozent gefüllt (Stand zum 11. Januar). Das entspricht einer theoretischen Verfügbarkeit des aktiven Gases von 17,7 Tagen. In den letzten fünf Jahren lag der Füllstand der deutschen Gasspeicher durchschnittlich noch bei 75 Prozent. Insgesamt befinden sich in Deutschland 47 Erdgasuntergrundspeicher im Betrieb.

Gazprom berichtet über verringerte Lieferungen in EU-Staaten

Auch der russische Energiekonzern Gazprom hatte vor kurzem berichtet, dass die EU-Staaten ihre unterirdischen Erdgasspeicher bereits zu 62,6 Prozent geleert hätten. Die Speicher seien im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent weniger gefüllt, teilte Gasprom unter Berufung auf „Gas Infrastructure Europe“ mit – das ist der niedrigste Stand in der Geschichte. Am 15. Januar waren europäische Gasspeicher insgesamt zu 46,9 Milliarden Kubikmeter befüllt, was um 1,091 Milliarden Kubikmeter unter den historischen Mindestwerten für dieses Datum liegt.

Die Gasreserven in ukrainischen Untergrundspeichern sind entsprechend auf 12,6 Milliarden Kubikmeter gesunken. Das sind 44,2 Prozent oder zehn Milliarden Kubikmeter weniger als im Vorjahr und 2,7 Milliarden Kubikmeter weniger als zum Beginn der Einspeisung im April 2021, so Gazprom. Das russische Unternehmen habe zwar seine Gasexporte in den ersten zwei Januar-Wochen in die Staaten außerhalb der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) gegenüber dem Vorjahr um 41,1 Prozent verringert und die Lieferungen nach Bulgarien, in die Türkei und nach Bosnien und Herzegowina deutlich erhöht. Das Unternehmen liefere aber weiterhin Gas gemäß den Anforderungen der Verbraucher nach vertraglichen Verpflichtungen, hieß es weiter von Gazprom.

Wo dürften die Gründe liegen?

Zufälligerweise sinken die Füllstände der deutschen Speicher, seit Robert Habeck (Grüne) als Bundeswirtschaftsminister im Amt ist. Doch nicht nur die Gas-Unfreundlichkeit der Grünen dürfte der Grund dafür sein. Schon im November lagen die Reserven bei 70 Prozent statt wie normalerweise bei 90 Prozent. Womit hängt das zusammen?

Zwar liefert Gazprom nach eigenen Angaben – und das hat im Oktober auch der damalige Regierungssprecher Steffen Seibert gegenüber SNA bestätigt – alle vertraglich zugesicherten Mengen, doch gerade die zusätzlichen großen Gasmengen, die früher über den Spotmarkt zu kaufen waren, werden von Gazprom seit 2021 weniger angeboten. Auf diese Kurzfristvermarktung sind auch die deutschen Energieversorger nicht zuletzt angewiesen.

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