Dienstag, Mai 7, 2024
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Historikerin: Europas Eliten haben Notre Dame verraten – dreimal krähte der „rote Hahn“

Rom – Viel Unsinn war nach dem Brand der Notre Dame in den gleichgeschalteten Medien zu lesen. Doch die wenigen guten Berichte und Statements leuchten dafür für Fixsterne in der Dunkelheit bornierten Halbwissens und aufgeblasener Plattitüden. Zu diesen Artikeln gehört mit Sicherheit der von der WELT bruchstückhaft wiedergegebene Kommentar der römischen Historikerin Lucetta Scaraffia, einer früheren Autorin in Vatikan-Medien. Sie hat in der italienischen Zeitung „Quotidiano“, den Laizismus in Frankreich für den Brand von Notre-Dame verantwortlich gemacht. Weiterhin kritisiert die Autorin, dass linke Eliten zur Freude der Islamisten „die Erwähnung der christlichen Wurzeln“ verhindert hätten. Dies spiegelt sich auch in den meisten Artikeln nach dem Brand wider. Die wenigsten linksliberalen Autoren kennen den wahren Charakter einer Kathedrale. Die architektonischen Weltwunder sind steinerne Buchseiten der Johannesapokalypse und zugleich ein Abbild des himmlischen Jerusalems.    

Der französische Staat, der seit 1905 Eigentümer des Bauwerks ist, hat viel Geld aus der Kathedrale als Touristenattraktion eingenommen, aber die Einnahmen lieber in „laikale“ Projekte gesteckt als in die Restaurierung, kritisiert Scaraffia den Umgang der Pariser mit ihrem bedeutenden gotischen Bauwerk aus dem Hochmittelalter. „Und jetzt, vor ihrem rauchenden Skelett, wachen die Franzosen auf; in den Straßen des säkularisierten Paris gibt es sogar Gruppen, die beten und das Ave Maria singen, während sich TV-Kommentatoren plötzlich erinnern, dass wir am Beginn der Karwoche stehen“, schrieb die Historikerin. Auch sie thematisiert anders als der politisch korrekte Totschweigemainstream den Jubel in den fundamentalistischen und islamistischen Internetseiten und die oberflächliche „öffentliche Bestürzung weltweit“. Dies mache deutlich „wie dumm und oberflächlich die Debatte war, die vor Jahren die Erwähnung der christlichen Wurzeln in der Europäischen Verfassung verhinderte. Die Geschichte existiert, auch wenn wir sie vergessen wollen, und die Erinnerung kann schlagartig geweckt werden, wenn die Folgen unserer Entscheidungen uns schon nur noch zu Asche und rauchenden Trümmern bringen“, so Scaraffia.

Fast alle gotischen Kathedralen sind steinerne Apokalypsen

Grast man weiter über die grünen Wiesen der Gleichschaltungsmedien so findet man Haufenweise Meldungen und Kommentare, die sich darüber auslassen, wie Rechte den Brand für ihre Zwecke instrumentalisieren. Und natürlich darf dabei, zynisch verpackt, der Begriff „Untergang des Abendlandes“ nicht fehlen. Was die bornierten Linkseliten nicht wissen: Die Kathedralen selbst sind ein steinernes Untergangsszenario, deren künstlerisch wertvollster Teil die „Westfassade“ mit seinen drei Tympanons gekrönten Portalen eine Art Blick in die „Endzeit“ darstellt. So zeigt auch das mittlere Hauptportal von Notre Dame, ähnlich wie in vielen anderen Kirchen, als Hauptmotiv „das Jüngste Gericht“ entnommen der Offenbarung des Johannes. In der Mitte „Jesus als Weltenrichter“. Darunter ein Erzengel, der die Seelen wiegt und die Anhänger des Bösen gleich einem Teufel weiterreicht. Unter den Weggefährten befinden sich auch Könige und Bischöfe, die Eliten des Mittelalters. Die Sonne geht im Westen unter. Danach beginnt die Nacht, die Dunkelheit. Der Chor dagegen ist nach Sonnenaufgang ausgerichtet. Richtung Jerusalem, zur Geburts- und Wirkungsstätte Jesu. Diese uralte Symbolik hat man auch beim Bau der Kirchen bewusst gewählt. Ganz wenige Gotteshäuser besitzen das Privileg eines Westchores. Unter anderem die Peterskirche in Rom und der Mainzer Dom.

Auch der Ostteil einer Kirche, der Chor, entspricht der Apokalypse. Abt Suger von St. Denis sah in den Kirchenfenstern des Chores ein Abbild des himmlischen Jerusalems, jenes Paradieses, dass nach der Apokalypse die hiesige Welt ablöst. Die Mauern dieser aus dem Judentum abgeleiteten Sphärenwelt besteht aus 12 unterschiedlichen Edelsteinen. Die versuchte man durch große bunte Glasfenster zu imitieren. Das Ergebnis war eine architektonische Revolution, die es ohne das in den Dreck getretene „Christliche Abendland“ nie gegeben hätte. Die Skelettbauweise. Im Gegensatz zu den primitiven Kuppelbauten einer bestimmten Weltanschauung schufen die mittelalterlichen Baumeister lichtdurchflutete Hallen von bis zu 49 Meter Gewölbehöhe – zum Beispiel in Bauvais – mit mehr als 15 Meter hohen Fenstern, die oftmals nur durch ein schmales Stabwerk voneinander getrennt wurden. Weil auf diese „Glaswände“ kein schweres Deckengewölbe mehr passt, baute man, um den gewaltigen Druck abzulenken, nach außen hin ein raffiniertes Strebewerk bzw. Pfeilervorlagen. Diese Bauweise fand durch die Neugotik Anfang des 19. Jahrhunderts zuerst Eingang in die Industriearchitektur und später sogar in den Hochhausbau.

Hier schließt sich der Kreis und es öffnet sich der Teufelskreis der Moderne, die ein auf christlichen Wurzeln auch architektonisch gewachsenes Europa in den Dreck tritt. Ein Blick in das Bauhüttenbuch des Villard de Honnecourd verrät, dass die Baumeister der Kathedralen Universalgenies waren, Uhren, Maschinen und tragbare Miniöfen erfanden. Daneben hatten sie große Ehrfurcht vor der Antike und sahen sich als Scholastiker zugleich als Bewahrer griechischen und römischen Erbes. Dass der Historikerin Scaraffia angesichts der dümmlichen linksgrünen Eliten, die Galle übergeht, ist nachvollziehbar. Die heutigen politischen und intellektuellen Eliten beweisen ein historisches Halbwissen, dass fast Parallelen zur römischen Dekadenz der Spätantike aufweist, als niemand mehr die Wasserleitungen reparieren konnte und ein Boetius das Licht ausmachte, bevor Europa in jahrhundertelanger Dunkelheit versank, aus dem es erst durch die Erbauer der Kathedralen wieder befreite wurde.

@jouwatch

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