Donnerstag, April 18, 2024
StartPolitikAsien„Keine Gaststätte“: Türkei fordert EU erneut zu Aufnahme von IS-Anhängern auf

„Keine Gaststätte“: Türkei fordert EU erneut zu Aufnahme von IS-Anhängern auf

Der türkische Innenminister Süleyman Soylu hat die Heimatländer ausländischer Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat* aufgefordert, ihre Staatsbürger zurückzunehmen.

„Wenn wir alle zusammen den Terror bekämpfen wollen, dann – nichts für ungut – muss sich jeder seiner Terroristen annehmen“, sagte Süleyman Soylu am Mittwoch.

Zwei deutsche IS-Frauen

Am Freitag will die Türkei nach Angaben der deutschen Bundesregierung zwei deutsche IS-Frauen mit Migrationshintergrund abschieben, die aus dem syrischen Gefangenenlager Ain Issa geflohen waren. Unter anderem habe Deutschland der Rücknahme von IS-Anhängern zugestimmt, sagte Soylu. Dieselbe Zusammenarbeit und „konstruktive Haltung“ erwarte er auch von anderen Staaten. Er betonte erneut, dass die Türkei „kein Hotel“ und „keine Gaststätte“ für IS-Anhänger aus anderen Ländern sei.

Ankara schiebt weiter IS-Kämpfer ab

Am Dienstag hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bekanntgegeben, Ankara werde die festgenommenen IS-Kämpfer auch weiter in ihre Heimatländer ausweisen – ungeachtet dessen, ob sie dort tatsächlich aufgenommen werden sollen.

„Uns geht es nichts an, wer dort an der Grenze geblieben ist, welches Land seine Kämpfer aufgenommen oder nicht aufgenommen hat. Wir werden sie auch weiter fortschicken“, sagte Erdogan vor Journalisten in Ankara.

Sieben deutschstämmige IS-Mitglieder

Am  Montag hatte der Sprecher des türkischen Innenministeriums, Ismail Catakli, mitgeteilt, die Türkei wolle schon in dieser Woche eine siebenköpfige Familie nach Deutschland abschieben. Nach Informationen deutscher Sicherheitsbehörden wird sie dem salafistischen Milieu im niedersächsischen Hildesheim zugerechnet. Sie war Ende Januar in die Türkei eingereist und zwei Monate später in Abschiebehaft genommen worden. Über einen möglichen Aufenthalt im vom IS kontrollierten Gebiet und über den Grund für ihre Inhaftierung in der Türkei ist nichts bekannt.

Zuvor hatte Erdogan bekannt gegeben, die Zahl der Anhänger des IS, die sich in türkischen Gefängnissen befinden würden, betrage  1149. Davon seien 737 ausländische Staatsbürger, die unter anderem aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, den USA und Russland stammten.

*Terrororganisation, in Russland verboten

sm/gs

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