Donnerstag, April 25, 2024
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„Polit-Hooligans mit Nazi-Methoden“ – Lucke-Nachfolger Joost EXKLUSIV zur „Antifa“

Mitte der Woche stürmen Anhänger der „Antifa“ eine Vorlesung von Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke an der Universität Hamburg. Sie beschimpfen den früheren AfD-Gründer und heutigen Politiker der „Liberal-Konservativen Reformer“ (LKR) als „Nazi“. Sein Nachfolger, LKR-Bundesvorsitzender Jürgen Joost, bewertet im Sputnik-Interview die Vorfälle.

„Ich verurteile diese Vorgänge aufs Schärfste“, erklärte Jürgen Joost, neuer Bundesvorsitzender der „Liberal-Konservativen Reformer“ (LKR), gegenüber Sputnik. Er ist in dieser Position Nachfolger von Bernd Lucke. „Was dort jetzt in Hamburg geschehen ist“, sei unfassbar und zu verurteilen, betonte er. Außerdem sei es vollkommen unredlich, seinem Vorgänger rechtes Denken vorzuwerfen. „Man kann Bernd Lucke beim besten Willen nicht dafür verantwortlich machen, wogegen er sich 2015 – einschließlich des Essener Parteitags – leider vergeblich gestemmt hat. Schon gar nicht kann man ihn verantwortlich machen für die Entwicklung der AfD, nachdem er ausgetreten ist.“ Seit vier Jahren sei der Ökonom und LKR-Politiker Lucke ein „scharfer Kritiker“ der AfD „und ihrer Entwicklung hin zu einer nationalistischen, in Teilen völkischen Partei“, betonte Joost.

Nach seiner Rückkehr an die Uni Hamburg wurde Wirtschaftsprofessor Lucke „ausgerechnet in dem Hörsaal, der nach Agathe Lasch benannt ist“ drangsaliert, bedauerte der neue LKR-Chef.

„Einer jüdischen Professorin, die 1942 im Konzentrationslager ermordet worden war und die als Universitäts-Professorin von den Nazis auf gleiche Weise aus dem Hörsaal vertrieben worden ist.“ Wie zu Zeiten der faschistischen Machtergreifung in Deutschland würden die „Antifa“-Anhänger versuchen, „Andersdenkende und missliebige Personen durch Niederbrüllen, Rangeleien und körperliche Bedrohungen mundtot zu machen. Dies ist eine erschreckende Entwicklung, gegen die man vorgehen muss.“

Vermummte „Antifa“-Mitglieder stürmen Uni

Am Mittwoch verhinderten etwa 300 Demonstranten – darunter viele, teils vermummte, Anhänger der „Antifa“ – die erste Vorlesung von Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke im Fach „Makroökonomik II“ an der Uni Hamburg im Hörsaal B. „Über Makroökonomie konnte der Wirtschaftswissenschaftler nach dessen Rückkehr aber nicht sprechen. Die Polizei musste den Professor schützen.“ Das berichtete am Donnerstag das „Hamburger Abendblatt“. „Der AfD-Mitbegründer Lucke versuchte, seine Antritts-Vorlesung zu halten. Doch Studenten stiegen aufs Podest und demonstrierten mit einem Banner. Auch eine Antifa-Fahne wurde hochgehalten.“ Schließlich musste Lucke unter Polizeischutz das Gelände der Hamburger Hochschule verlassen.

Laut Joost gibt es eine direkte Zusammenarbeit zwischen der „Antifa“ und dem Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Uni Hamburg. Erst diese Kooperation habe die Proteste gegen Lucke an der Universität in der Hansestadt ermöglicht. „Wir denken, so ein Mensch (wie Bernd Lucke – Anm. d. Red.) gehört nicht an die Universität“, sagte Karim Kuropka laut der „Süddeutschen Zeitung“ am Vormittag der Vorlesung vor dem Uni-Hauptgebäude. Er ist Vorsitzender des Hamburger AStA und nahm an Protestkundgebungen gegen Lucke teil.

Nicht nur Lucke: „Habe Gewaltandrohungen gegen mich erhalten“

„Ich habe in den letzten Tagen im Netz, auch auf Twitter, sehr massiv Position bezogen“, erläuterte der neue LKR-Vorsitzende Joost. „Ich habe dort ganz erschreckende Tweets gelesen, unter anderem vom Social-Media-Beauftragten des Außenministers Heiko Maas (SPD). Der täte gut daran, hier mal zu schauen, was in seinem engsten Umfeld geschieht. Ich halte das für einen Skandal.“

Am Freitag „hat mich nun eine Androhung körperlicher Gewalt erreicht. Das ist aus dem Grunde zu verurteilen, weil dadurch versucht wird, den vernunftgeleiteten politischen Diskurs einfach zu unterdrücken. Das sind Dinge, die wir in Deutschland nie wieder haben wollen, und deswegen muss man sich dagegen zur Wehr setzen. Ich bin der Meinung, dass die ‚Antifa‘ eine kriminelle Vereinigung ist.“ Deswegen gehöre die Organisation verboten und auch das Zeigen von „Antifa“-Symbolen müsse bundesweit unter Strafe gestellt werden, forderte der liberal-konservative Reformer.

US-Präsident Donald Trump hatte im Sommer angekündigt, dass die zuständigen Behörden in den USA die „Antifa“ als „verbotene Terror-Organisation“ einstufen sollten.

„Polit-Hooligans der ‚Antifa‘ wollen es gezielt eskalieren“

Die Verbindung zwischen „Antifa“ und der Führung des AStA in Hamburg kritisiert Partei-Chef Joost in scharfen Worten in mehreren aktuellen Pressemitteilungen, die der Redaktion vorliegen. Für ihn sei die „Antifa“ eine „gewaltbereite, kriminelle Vereinigung, die die offene Gesellschaft, Meinungsfreiheit und Demokratie zutiefst verachtet und bekämpft“. Er verlange strafrechtliche Maßnahmen.

„Das sind Polit-Hooligans: Leute, die vom Hass geprägt sind“, urteilte er im Sputnik-Interview. „Es ist eine konzertierte Aktion gewesen zwischen dem AStA und eben der ‚Antifa‘. Sie sind miteinander vernetzt. Die Proteste gegen Bernd Lucke sind letztlich von Aufrufen des AStA ausgegangen. Dort hat man gleichzeitig die ‚Antifa‘ mit einbezogen, um das Ganze auch eskalieren zu lassen. Der AStA tut jetzt zwar so, als hätte er damit nichts zu tun. Wir können aber belegen, dass es eine Kommunikation gegeben hat.“

Ebenso wirft der neue LKR-Vorsitzende den Verantwortlichen der Stadt Hamburg und der dortigen Universität in einem Offenen Brief politische wie administrative Unfähigkeit im Umgang mit der Antrittsvorlesung „von Prof. Lucke“ vor.

Von der „Professoren-Partei“ zu den Liberal-Konservativen Reformern

Rückblick: Joosts Parteifreund Lucke hatte 2013 mit Mitstreitern die AfD gegründet. Diese damals von Medien als „Professoren-Partei“ bezeichnete politische Bewegung hatte in den Anfängen noch eine sehr wirtschaftspolitische Ausrichtung, verbunden mit einer klaren Kritik am Euro und an der Bundespolitik. Im Sommer 2015 verließ Politiker und Ökonom Lucke – der zuvor an der Universität Hamburg als Dozent Makroökonomie gelehrt hatte – jedoch die AfD, weil er befürchtete, dass sie sich unter Ex-Chefin Frauke Petry zunehmend Richtung rechts radikalisieren würde. Er schloss sich den „Liberal-Konservativen Reformern“, saß für seine neue Partei unter anderem im Europa-Parlament – und kritisierte immer wieder öffentlich den neuen rechten Kurs seiner früheren Partei. Nun will der Professor seine wissenschaftliche Karriere fortsetzen, doch seine politische Vergangenheit holt ihn ein – trotz aller Warnungen gegen rechtes Gedankengut in der Politik, die er seitdem formuliert.

„Völlig daneben“

Luckes Warnung vor der AfD komme bei der „Antifa“ nicht an, so Nachfolger und aktueller LKR-Chef Joost. Dafür sehe er einen einfachen Grund: „Ich denke, dass es hier auch gar nicht um die AfD geht – sondern einfach darum, Krawall zu machen. Letztlich will man politischen Druck ausüben.“ Sein Parteikollege sei nur der Aufhänger für diese Polit-Krawalle.

„Diese ‚Antifa‘-Aktion war völlig daneben“, meint ein aktueller Kommentar der „Dresdner Neuesten Nachrichten“ zu dem Vorfall. „Selbsternannte Antifaschisten haben den AfD-Gründer Bernd Lucke daran gehindert, an der Hamburger Uni eine Vorlesung zu halten. Das ist nicht nur unbegründet, sondern spielt letztlich den Rechtsextremen in die Hände. Lucke wurde geschubst, mit Papierkügelchen beworfen, und musste den Saal schließlich unter Gejohle und Polizeischutz unverrichteter Dinge wieder verlassen. Schaurigere Szenen hat man an einer deutschen Universität schon lange nicht mehr gesehen.“ Warum die „Antifaschisten“ überhaupt Luckes Vorlesung aufgesucht hätten, bleibe rätselhaft. Denn: „Erst im Laufe der Zeit übernahmen diejenigen die Macht und den Vorsitz in der Partei, die dieses Thema in den Vordergrund schieben wollten – zuerst Frauke Petry, später Alexander Gauland. Als die heutigen Chefs bei der AfD ins Amt kamen, hatte Lucke die Partei längst unter Protest verlassen.“

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