Bundesinnenminister Horst Seehofer hat die Gewalttat von Hanau als rechtsterroristischen Terroranschlag bezeichnet. Der Bundesinnenminister hält am Freitag eine Pressekonferenz bezüglich der Bluttat, bei der am Mittwochabend elf Menschen getötet wurden.
„Die Tat in Hanau ist eindeutig ein rassistisch motivierter Terroranschlag“, sagte er am Freitag in Berlin. Es sei der „dritte rechtsterroristische Anschlag in wenigen Monaten“.
Nach dem Anschlag in Hanau kündigte Innenminister Seehofer eine Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen in Deutschland an:
„Die Gefährdungslage durch Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus ist in Deutschland sehr hoch“, so Seehofer weiter. Wegen möglicher Nachahmungstäter, Wut und Emotionalisierung habe er mit den Innenministern der Länder ein konkretes Vorgehen zum Schutz der Bevölkerung abgestimmt.
„Wir werden die Polizeipräsenz in ganz Deutschland erhöhen. Wir werden sensible Einrichtungen verstärkt überwachen, insbesondere auch Moscheen.“
Seehofer kündigte an, dass die Bundespolizei die Länder mit Personal und Sachausstattung unterstützt werde:
„Und wir werden eine hohe Präsenz der Bundespolizei an Bahnhöfen, Flughäfen und im grenznahen Raum gewährleisten.“
Horror-Nacht in Hanau
In Hanau wurden in der Nacht zum Donnerstag an zwei verschiedenen Orten neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Stunden nach dem Verbrechen fand die Polizei die Leiche des mutmaßlichen Todesschützen in seiner Wohnung. Dort wurde auch eine weitere tote Person aufgefunden, bei der es sich wahrscheinlich um die Mutter des 43-jährigen Täters handelt.
ak/sb/dpa