Die Populationen griechischer, armenischer und assyrischer Christen, die in der Region des heutigen Anatoliens und der Levante lebten, sind Opfer einer muslimischen Kolonisation und eines durch die Türken angeführten Genozid geworden. Dr. Benny Morris und Dr. Dror Zeevi von der Ben Gurion Universität in Negev kamen zu diesem Ergebnis.
Durch lange Nachforschung in den historischen Archiven, die sich mit dem Ersten Weltkrieg befassen, publizierten die Wissenschaftler aus Israel die Ergebnisse in dem Buch The Thirty-Year Genocide, Turkey’s Destruction of Its Christian Minorities, 1894-1924 und in einem Essay beim Wall Street Journal.
Die Daten aus der historischen Quellenforschung, wo griechische, türkische, US-amerikanische, britische und französische Originalquellen herangezogen wurden, lassen keinen anderen Schluss zu, so die Wissenschafler. Über einen Zeitraum von über 30 Jahren haben die türkischen Muslime von 1894 bis 1924 die systematischen Ausrottung und Vertreibung der Christen im Nahen Osten und der heutigen Türkei durchgeführt. Darunter fällt auch der Genozid an den Armeniern während des Ersten Weltkriegs.
Das Blutbad soll dabei vor allem durch „religiösen Hass“ motiviert gewesen sein, so die Wissenschaftler. Fast alle Muslime, auch Kurden, Tschetschenen und Araber, hätten sich an den Pogromen gegen die Christen während dieser Zeit unabhängig von Regierungen beteiligt. Es sei beinahe Normalität gewesen, dass Muslime die dortigen Christen jagen und töten.
Danach hätte man bis zu 2 Millionen griechische Christen aus dem heutigen Anatolien verjagt. Bis ins späte Mittelalter und die Renaissance war Konstantinopel, das heutige Istanbul, Herz des oströmischen Reiches und eine von Christen bewohnte Metropole. Nach dem Einfall der muslimischen Türken trat das Christentum jedoch einen Rückzug im gesamten Gebiet der heutigen Türkei an. Noch Anfang des letzten Jahrhunderts gab es mehrere Millionen Christen im Osmanischen Reich. In der Türkei von Präsident Erdogan gibt es nahezu keine mehr. (CK)
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